Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Das den Schellenbergern gehörende Gebiet lag sehr zerstreut, zum Teil auch jenseits von Rhein und III. Auch die Grafen von Montfort- Feldkirch und die Grafen von Werdenberg hatten am Eschnerberg Be- sitz an Leuten und Gütern. Die Herren von Schellenberg waren stammverwandt mit den Her- ren von Neuburg, die in unserer Gegend auf zwei Burgen sassen. Die eine dieser Burgen war die Neuburg in der Herrschaft Aspermont, un- terhalb Chur; die andere Neuburg stand unweit Götzis, im Vorarlberg. Mit den Neuburgern gemeinsam hatten die Schellenberger ursprüng- lich auch ihr Wappen: zwei schwarze Querbalken auf Goldgrund. Auch später noch bestanden verwandtschafliche Beziehungen zwischen den Thumben von Neuburg (bei Götzis) und den Schellenbergern. Ein Marquard «genannt von Schellenberg» hatte eine Ita aus dem Ge- schlecht der Thumben von Neuburg geheiratet und war auf die Neu- burg übersiedelt. Er nennt sich in einer Urkunde von 1256 «Marquar- dus miles dictus de Schellenberc», ist aber auf dem Siegel als «von Neuburg» bezeichnet. Das bayerische Geschlecht der Schellenberg war auch im Besitz der Herrschaft Tölz in Oberbayern gewesen. Der Name Tölz oder Töl- zer lebte als Beiname und später als Vorname im Geschlecht der Schellenberger in Churrätien noch lange fort. Im Jahre 1280 kauften die Brüder Ulrich und Marquard von Schel- lenberg vom Kloster St. Gallen die Herrschaft Wasserburg am Boden- see; Tölzer, ein Sohn des Marquard, erheiratete die Herrschaft Kislegg im Allgäu. Schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verschwinden die Herren von Schellenberg ganz aus unserer Gegend und wir finden dieses Geschlecht wieder in der Gegend von Lautrach an der Iiier, im bayerischen Gebiet, wo seine verschiedenen Zweige noch lange blühten. Ab etwa 1200 wird das Geschlecht der Schellenberg immer wieder in Urkunden aus unserer Gegend genannt. Wenn auch in keiner dieser Urkunden aus dem 13. Jahrhundert die Burgen Alt- und Neuschellen- berg selber erwähnt sind, können wir doch annehmen, dass die immer wieder genannten Träger dieses Namens, die oft als Schiedsrichter oder als Zeugen auftreten, oder als Käufer, Verkäufer, oder Dona- toren erwähnt werden, ihren Sitz auf den Schellenberger Burgen hatten. 6
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.