Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Aber was für unsere Untersuchung wichtig ist, der Anbau von Hirse und deren Bezeichnung mit Fenk ist damit urkundlich belegt, Von Hirse ist in dem Bericht des Rentmeisters keine Rede. Auf dem Wiesenkomplex im Schaanerfeld, der den Namen Fenkera trägt, wurde also schon vor 500 Jahren Fenk angebaut. Gerne haben unsere Vorfahren die Parzellen und Fluren nach dem hauptsächlichen Fruchtanbau benannt. So finden wir in unserem Flurnamenverzeich- nis eine oder mehrere Hampfera, Gerstera, Räbera, Flaxera. Zum Schluss möchte ich bemerken, dass unsere Fenkera zum erstenmal im Brandisischen Urbar 1507 (siehe Jb. 1906) als «Fen- cheren» auftaucht. In einer Urkunde des Jahres 1664 heisst sie Fenk- heren, in einer solchen von 1672 Fänkheren und in Schriftstücken aus dem 18. Jahrhundert lesen wir «Fenckern». II. IGRABEN Die Sammlung liechtensteinischer Orts- und Flurnamen von Josef Ospelt (Vaduz 1911) und unsere neuen Landkarten 1:10 000 und 1 : 25 000 enthalten diese uralte, rätselhafte Bezeichnung für einen im Norden von Schaan verlaufenden Graben. Vor 50 Jahren war dieser Name noch ganz geläufig, heute wird er vom Volke kaum mehr ver- wendet. Über die Gründe hierfür später. Jeder auch nur einigermassen sprachlich Interessierte stellt sich unwillkürlich die Frage, was das nur aus einem «I» bestehende Be- stimmungwort wohl bedeute; über das Grundwort Graben hingegen sind sich alle klar. Im Gegensatz zu der unter I. behandelten Fenkera gibt es hier Vergleichungsmöglichkeiten, denn anderswo sind derartige «I» Namen ebenfalls anzutreffen. So kenne ich aus meiner Studien- zeit her «Ibach» und «Iberg» im Kt. Schwyz. Ich habe festgestellt, dass auch in allen anderen deutschsprachigen Kantonen der Schweiz ähn- lich anlautende Orts- und Flurnamen zu finden sind. (Zusammen- stellung der im topogr. Atlas der Schweiz enthaltenen Orts- und Flur- namen). Es sind über 40 solcher Namen auf die ganze deutsche Schweiz fast gleichmässig verteilt. Im Kanton St. Gallen sind es: Ibach (Hof südöstlich von Ganterswil) Ibach (Hof bei Nesslau) Iberg (Burg auf einer Anhöhe bei Wattwil). 530
	        

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