Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

vom Jahre 1930 veröffentlicht wurde, scheint in Schaan eine Anne Maressin mit einem Steuervermögen in Höhe von 120 \\ und einem jährlichen Schnitz von 24 Kr. auf; weiter ist ein ebenfalls in Schaan wohnhafter Clas Maress mit einem steuer- baren Kapital in Höhe von 124 fl und einem Steuerbetrag in Höhe von 25 Kr verzeichnet. Damit ist das Geschlecht der Mariss oder, wie es in diesem alten Steuerregister heisst. «Maress» in Schaan urkundlich verbürgt. Maress ist nach Angaben von Herrn Fr. Melcher, ehem. Re- daktor des räto-romanischen Idiotikons, ein romanischer Fami- lienname. Fr. Melcher sagt hiezu: Mareß = rom. Maress = Ver- kleinerung von Maria (siehe Hist. Jahrb. f. d. F. L. vom Jahre 1906, Seite 62 und 67). Das Geschlecht der Mariss ist in unserer Gegend schon recht Grosses 
urbar früh, nämlich durch das grosse Urbar des Domkapitels zu Chur 1393 aus dem Jahre 1393 nachgewiesen. (Siehe 1. Teil, 1. Band des liecht. Urkundenbuches, Seite 337). Auch Peter Kaiser erwähnt auf Seite 395 seiner Geschichte des F. L. die Mariss zu Schaan und zwar mit folgenden Worten: «Unter der Herrschaft der Grafen von Sulz geschieht zuerst Meldung von den Hexenprozessen in unserer Landschaft; sie brachen seitdem nach gewissen Zwischenräumen immer wieder aus. Vorzüglich waren es die Nachkommen der Tragischer wegen Hexerei Hingerichteten, welche der öffentliche Ruf Untergang des Geschlechtes unerbittlich verfolgte, als ob das Übel ein erbliches wäre. Das sonst angesehene Geschlecht der Düntel in Schan, so wie das der Mariss wurde besonders hartnäckig verfolgt. Beide Familien sind seitdem erloschen». Prof. Otto Seger hat in den hist. Jahrbüchern der Jahre 1957 und 1959 zwei hochinteressante Arbeiten unter den Überschriften: «Der letzte Akt im Drama des Hexenprozesses in der Grafschaft Vaduz und Herrschaft Schellenberg» und «Aus der Zeit der Hexenverfolgungen» veröffentlicht. Auf Grund von neueren Urkundenfunden im Ausland konn- te in das Dunkel der letzten Phase des Hexenwahnes in unserem Lande einiges Licht gebracht werden. Allein in der 98
	        

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