Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 92 — Hr. Professor Herzog hat einen Ruf als Organist nach Russland bekommen, dem er auch gefolgt wäre, wenn seine Frau gern von hier fortginge. —• Dass Perstenfeld mich um 8 fl gesteigert, wusste ich nicht, bis durch Ihren werthen Brief. — Bis jetzt spiele ich noch nicht in der Ludwigskirche Orgel, denn Hr. Schafhäutl wünscht, dass ich die Kirchenmusik bei St. Michael höre, welches um dieselbe Zeit ist. — Heute Abends wird ein Oratorium von Beethoven im Odeon aus- geführt, wohin mich Hr. Prof. auch mitnimmt. — Diesen Monat stifteten einige der bessern Schüler des Conser- vatoriums einen kleinen Mozartverein, dessen Direktor Jos. Rhein- berger heisst. Es wurde letzten Sonntag, als am Vorabend von Mozarts Namenstag, von uns ein Concert gegeben, wobei ich dirigirte und mehrere Personen eingeladen waren. — Die nächste Woche werde ich meine Sonate op. III endigen1!l). — Da der Toni mir nichts sagen lasst, dass er das 2te Buch bekommen, so hoffe ich doch, dass er es erhalten haben wird. Seine Fileten und Stempel werden Donnerstag fertig. Im gleichen Grade wie der Peter die schnelle, habe ich die langsame Kathrina. Malis Stücke habe ich schon gekauft, werde es aber erst schicken, wenn es mir geschrieben. Weil es jetzt 2 Uhr ist, ich zu Hr. Schafhäutl muss, werde ich mit den Fileten auch noch mehr schreiben. Ich bin, Gott sei es gedankt, immer gesund u. verbleibe Ihnen, Theuerste Eltern ! stets dankbarster Sohn Jos. Rheinberger, Direktor des Mozartvereins. München, den 30. 11. 53. Theuerste Eltern ! Überzeugt, dass dieser Brief alle Lieben, hauptsächlich aber Sie, Beste Eltern ! im erwünschten Wohlsein treffen werde, ist meine Freude doppelt gross, wieder einige Zeilen nach Hause zu schicken. Hat meine liebe Schwester Amalia ihr Stück bekommen? Weil sie es nun haben muss, vergisst sie natürlich, an mich zu schreiben.
	        

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