Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— / I — terricht. Hr. Prof. Maier ist dieses Jahr wieder mein Professor der Harmonie; er fragte bisher nicht nach Frankfurt, obschon ich öfters zu ihm in die Wohnung gekommen bin. — Während diesem Monate hörte ich den Don Juan von Mozart u. «Den Freischütz» von C. M. Weber. Gestern Abends war Concert der sämmtlichen Hofmusik im Odeon, welches ich auch hörte. - - Das Heft, welches der Toni mir machte, ist schon gänzlich ausge- füllt. Da ich sehr viel zu thun habe, kann ich nicht mehr schreiben — ein andermal mehr. — Lebet wohl, theuerste Eltern u. Geschwister u. gedenket oft Eures dankbarsten Sohnes u. Bruders Joseph Rheinberger Einen Gruss an Peter u. an David u. Toni. • München, 30. 12. 52. Theuerster Vater ! Schon wieder ist ein Jahr verflossen und ich erinnere mich mit dankbarstem Herzen an die vielen Wohltaten, welche Sie mir erwiesen haben seit meiner Kindheit an. Aber ich befleisse mich auch, mich dieser Wohltaten würdig zu machen und bitte Gott, mir darin beizu- stehen und Sie mir recht lange zu erhalten. — Nach den Worten des Hr. Prof. Herzog habe ich im Orgelspiel alle diejenigen eingeholt, welche ein Jahr länger lernen. — Durch seine Empfehlung bin ich nun zum Vice-Organist bei St. Ludwig avancirt und werde den Dienst dort am Neujahrstag antreten, welches mir von Nutzen sein wird. Auch in der St. Michaels-Hofkirche und in der Kirche in der Herzog- Max-Burg. Die Andern, Prof. Leonhard und Maier, sind gleichfalls sehr zufrieden mit mir — auch das Französische geht sehr gut, obschon ich keine schöne Aussprache habe. — Die öffentlichen Blätter versichern, dass das Conservatorium an Hr. Edward Doctor aus Wien einen berühmten und ausgezeichneten Professor gewonnen, er aber hat zur Genüge in einem Konzert bewie- sen, dass dem nicht so sei und dass nichts hinter ihm stecke, — kaum wurde er applaudirt. —
	        

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