Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 47 - In Liechtenstein waren bekannte Schmuggelwege bei Balzers vom Ellhorn, vom Freienberg und über den roten Bühel her, aber auch über die Alpen und mit Schiffen über den Rhein wurde geschmuggelt. Vor dem 1. Weltkriege wurden aus der Schweiz hauptsächlich Kaffee, Zucker, Saccharin und Petroleum eingeschmuggelt, während hinüber Textilien, z. B. Jägerhemden, Tiroler-Loden, Pfeifen u. a. Waren Gegenstand des Schmuggels waren. Während des Krieges hatte die Schmuggeltätigkeit sehr zugenom- men. Je länger der Krieg dauerte, desto stärker machte sich in Öster- reich die Knappheit verschiedener lebensnotwendiger Waren bemerk- bar. Infolge dieser Notlage hatte der österr. Staat verschiedene Waren, die in der Schweiz ausfuhrverboten waren, nach deren Einschmug- gelung übernommen. In den Nachtstunden haben oftmals Schmuggler solcher Waren sich bei einem Zollamt gemeldet. Die Schweizer Grenz- wacht ging damals sehr rigoros gegen die Schmuggler vor und schoss häufig scharf. Österreich hatte während des Krieges die politische Grenzlinie zwischen Vorarlberg und Liechtenstein mit Grenzschutz besetzt, vor allem, um das Entweichen von Deserteuren zu verhindern. Nach Beendigung des Krieges wurden von der Schweiz neben Kaffee hauptsächlich Zigarren eingeschmuggelt, dagegen nach der Schweiz Pferde, Wolldecken, Kleider, Feldstecher, die von Vorarlberg herausgebracht und überwiegend in Balzers ausgeschmuggelt wurden. Die Einnahmen auf Grund des Zollvertrages Die Einkünfte aus Zöllen, Verzehrungssteuern, dem Tabak- und Schiesspulvermonopol betrugen in den Jahren 1852 bis 1869 zwischen 15,000 und 17,000 Gulden; im Jahre 1872 stiegen sie auf 34,469.— fl. Wenn wir die Gesamteinnahmen für Vorarlberg und Liechtenstein nach Abzug der Kosten für die Zollämter und des von Österreich zurückbehaltenen Drittels für das Jahr 1872 zergliedern, können wir folgendes feststellen:
	        

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