Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 148 — Doch nun leben Sie wohl, Bester Vater ! bleiben Sie immer gesund und behalten Sie immer im Andenken Ihren dankbaren Sohn Jos. Rheinberger. München, den 25ten August (1857). Bemerkung von Rheinbergers Vater: «Beantwortet am 28. Aug. mit 48 fr. Beilage». Theuerster Vater ! Aus David's liebem Briefe erfuhr ich unter andern Neuigkeiten die Wichtigste, Ihre Pensionirung, welches mich ungemein überraschte. Da mir David nichts Näheres angab, so fürchtete ich anfangs, dass Sie, Bester Vater ! vielleicht wegen Kränklichkeit sich pensioniren Hessen, hoffe aber zu Gott, dass dem nicht so sei ! Auch schrieb mir David, dass wir nun «heimini» ziehen4S). In Betreff des Oratorienve- reinsgeldes von 1855 (45 fl) kann ich nichts Näheres angeben, als dass Hr. Prof. Maier es mir mit dem andern Gelde zukommen lassen haben wird, ohne es eigens zu verrechnen. Ich konnte und kann ihn natürlich nicht fragen, wie er das oder jenes gehalten. Nur gestehe ich zu, dass, da mir die ganze Unterstützungsangelegenheit zu delicat und genant ist und war, ich immer unterliess, Herrn Prof. Maier darüber zu be- fragen, da er ja ohnehin mein erster Wohltäter ist und bleiben wird. (Hr. Maier ist gegenwärtig in Heidelberg für die hiesige Hofbibliothek mit Ankauf von Werken beschäftigt). Am St. Maria-Geburtstag wurde endlich meine Messe in der St. Ludwigskirche aufgeführt. Die Proben der Messe bezahlte (ohne mein Vorwissen) Hr. Prof. Schafhäutl. Die Messe wurde sehr gut gesungen, (da das Personal aus Hofsängern und Hofsängerinnen bestand), und gefiel ungemein gut; so dass sie näch- stens wiederholt werden soll. Dass Hr. Oehry mich besuchte, wird er Ihnen. Bester Vater ! wohl erzählt haben, auch dass ich nicht von ihm Abschied nehmen konnte, weil ich ihn weder beim Oberpollinger, noch sonst wo treffen konnte. Nun die Hauptsache: Gestern Dienstag flog Nacht's Va 11 Uhr (ge- rade vor 24 Stunden, da es jetzt auch Va 11 Uhr Nachts ist,) das Eisen-
	        

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