Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 146 — eine Probe halten, und diese selbst bezahlen muss. Hier steckt der Knoten, das sagte mir Hr. Prof. Schafhäutl. Nun, wollen wir sehen. — Heuer ist es furchtbar heiss, und im ganzen Juli war kein Regen- tag, höchstens alle 8 Tage ein kleines Gewitter. Desswegen geht Alles auf's Land. Die einen in's bayerische Hochgebirge, nach Salzburg, Tirol etc. Von meiner Bekanntschaft ist fast Alles fort. In der Schweiz sollen alle Früchte so ausnehmend schön und reichlich stehn; ist das auch bei uns in Liechtenstein der Fall? Hier gibts vom 15ten Mai bis 15'en August Kirschen. Kommt der Peter oft nach Vaduz? Auf meinen Brief vom Mai schrieb er mir noch nicht. Dem Toni werde ich von nun an alle 8 Tage einen Brief unfrankirt schreiben, bis er mir einmal zu schreiben be- liebt. Von Hr. Pfarrer Wolfinger von Vaduz habe ich nichts weiter gesehen oder gehört. Ist Mali im Toggenburg? Was macht die liebe Mutter? Sie sind hoffentlich, Theuerste Eltern ! immer gesund, und meiner eingedenk, und in dieser Meinung verbleibe ich für immer Ihr dankschuldiger Sohn Viele Grüsse Jos. Rheinberger, an Alle. München, den lten Sonntag (Datum des Poststempels: im Monat August. München, 3. AUG. 1857) Theuerste Eltern ! Weil es vielleicht nach Ihrem Wunsche ist, so schicke ich hiebei meine Rechnungsablage. Hr. Prof. Maier, welcher Anfangs dieses Monats nach Schachen (am Bodensee) verreiste, schrieb mir noch an dem nämlichen Tag, und schickte mir den Rest meiner Kasse. Ich konnte nicht mehr Abschied von ihm nehmen, weil er zu schnell ver- reiste, mir jedoch versicherte, bis 1. September zurück zu kommen Ich habe demnach im Ganzen durch Hr. Maier bezogen 149 fl 36 +er. In diesen hundertneunundvierzig Gulden ist das Oratorienvereins- gehalt mit eingerechnet. An Perstenfeld hatte ich während 10 Monat bezahlt 240 fl. —
	        

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