Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 123 — Chor der Blechinstrumente dazu, den Effekt des Ganzen auf eben so überraschende als ungesuchte Weise steigernd. In dem feurig gehal- tenen Finale, das als Krone der ganzen Komposition erscheint, herr- schen wieder zwei Hauptthemen, welche durch die Kunst des doppel- ten Kontrapunktes verschlungen sich bald verfolgen, bald nähern, und bald von den Blasinstrumenten, bald von den Saiteninstrumenten aufgegriffen und durchgeführt werden, wobei das Hauptthema sogar in der Verkehrung erscheint. Die Symphonie wurde vom Orchester mit sichtbarer Liebe aufge- führt und der junge Komponist, welcher selbst dirigierte, vom erfreu- ten Publikum nach jedem Satze rauschend begrüsst und am Ende zweimal gerufen. Möge der junge Künstler, der, von dem verderblichen Hange frei auf anderm als dem Wege der Kunst neu und interessant zu werden sich als leuchtendes Vorbild die ewigen Meisterwerke Haydns und Mozarts gewählt hat, und dessen ganze Kompositionen so verständlich, so ansprechend und bei aller Mannigfaltigkeit doch so klar geworden, dass sich jedes Gemüt, welches nur einigen Sinn für Musik besitzt, daran erfreuen wird, durch unablässige Arbeit und unermüdetes Streben sich zu dem hohen Ziele aufarbeiten, das er sich gesteckt. Sein erstes Werk gibt Zeugnis von dem Drange, der in ihm arbeitet und der ihn nicht ruhen lassen wird, auf halbem Wege stehen zu bleiben». Auch die zweite der beiliegenden Kritiken, die aus den «Neuesten Nachrichten» vom 18. Sept. 1855 stammt, spricht sich äusserst lobend, wenn auch bedeutend kürzer, über die aufgeführte Symphonie und deren Schöpfer aus. -k Theuerster Vater ! Da Herr Prof. Maier zurückgekehrt, sagte ich ihm von der Mozart- Stiftung; er, sowie Hr. Schafhäutl sind vollkommen einverstanden. Nun sollen Sie, Bester Vater ! die 3 letzten Zeugnisse von Leonhard, Maier, Herzog beilegen zu jenem vom Lachner und sobald wie mög- lich mir schicken. Er wird das Nähere schon in beiliegendem Brief- chen geschrieben haben. Auch das Taufzeugniss werde ich haben müssen, bis Samstag — Sonntag sollten die Zeugnisse schon hier sein.
	        

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