— 206 — 2. Der Vergleichstext «Heuarbeit», der von Herrn Prof. Jutz für die Aufnahme freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde (Aus: Das Fürstentum Liechtenstein im Wandel der Zeit und im Zeichen seiner Souveränität. Festgabe zur 150. Jahresfeier der Souveränität, Vaduz 1956, S. 72 f.). Er ist wiederum vor- geschrieben und in die Ortsmundart zu übersetzen. Aus diesem Text, der bedeutend umfangreicher als der erste ist, sollen ins- besondere die feineren Unterschiede der lokalen Mundarten ersichtlich werden, die der erste, für ein weitmaschigeres Auf- nahmenetz konzipierte Text nicht zu erfassen vermag. 3. Der vorbereitete Text. Der Sprecher soll nach freier Wahl ein ihm vertrautes Thema in möglichst guter Mundart niederschrei- ben und vortragen. Das kann hier wie im folgenden Text ohne weiteres auch in Gesprächsform erfolgen. 4. Der spontane Text. Der Sprecher soll, vielleicht anhand einiger Stichwörter, möglichst frei ein selbst gewähltes Thema vortragen. Damit hatten denn die Sprecher recht hohen Anforderungen zu genügen. Sie mussten willens sein, uneigennützig einen beträcht- lichen Arbeits- und Zeitaufwand im Dienste der Sache zu leisten, sollten sich nicht allzu sehr von der technischen Einrichtung anlässlich der Aufnahme verblüffen lassen und mussten über eine unverfälschte Mundart, über eine deutliche Artikulation, über eine geeignete Stimme und immerhin auch über eine gewisse Begabung zur Textgestaltung und zum Vortrag verfügen. Obwohl die Auswahl der Sprecher nach möglichster Umsicht und nach recht weiten vorangehenden Erkundi- gungen erfolgte, hatte doch immer der Zufall noch die Hand im Spiel. Es mag da und dort noch jemand sein, der durchaus geeignet gewesen wäre und sich auch gerne in den Dienst der Sache gestellt hätte, der aber nicht zum Zuge gekommen, ja der vielleicht den Wählenden nicht einmal bekannt geworden ist. Das war nicht zu umgehen. Im ganzen aber waltete, wie die Aufnahmen nun zeigen, bei der Auswahl eine glückliche Hand; die Einsatzfreudigkeit der Sprecher Hess nirgends zu wünschen übrig und bildete im Gegenteil immer wieder Anlass zu freudigem Erstaunen. Den Sprechern als den Hauptpersonen der Auf- nahme sei auch hier herzlich gedankt. Es sind dies in Ruggell: Herr Wilhelm Öhri und seine Tochter Rosa; in Schellenberg: Herr und Frau