Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1960) (60)

— 190 — mit einem Einsatz von organischem Material im Mittelteil des Hand' griffs (Tüllenmesser der Form Stadecken-Bennweier). Einfacher ist das Handgriffschema des Montlingergriffs: Er ist lediglich in Zwischen- stück und Handgriff gegliedert; der letztere ist fast auf seiner ganzen Länge durchbrochen und an den Enden bezeichnenderweise von Vor- sprüngen flankiert. Wie die folgenden Vergleichsstücke zeigen werden, ist also_das Morntlinger Griffschema offenbar jünger. Beim Bruch- köbeler Messer'springt auch teilweise Rippenverzierung in die Augen, während das Montlinger Stück nur strichverziert ist. Das Bruchköbeler Messer war mit Hanauer Stufenkeramik vergesellschaftet; im gleichen Grab gibt es auch eine Nadel mit gedrücktem Kugelkopf und Hals- rippen, weshalb das Messer nach Ha A 1 eingestuft werden kann40). Ein Messer vom gleichen Griffschema wie Montlingen war jenes aus dem Grab 146 von Gerlinden47) mit einer dem Montlinger Messer ver- wandten Strichverzierung, aber ohne Durchbruch zur Aufnahme von organischem Material (Datierung Ha AI). In die gleiche Reihe mit demselben Klingen- und Griffschema (Klingenprofil: «Rückgrat» mit anschliessend stark eingezogenen Seiten; Zwischenstück rippenverziert, Handgriff strichverziert und nicht durchbrochen) ist das Messer von Aub, Ldkr. Ochsenfurt (Unterfranken)48) zu stellen (Datierung Ha A 2). Sehr verwandt mit unserm Messer ist aber auch jenes aus dem Urnen- grab von Piering, Ldkr. Straubing40). Zur üblichen Übereinstimmung in Klingen- und Griffschema kommt dieselbe Strichverzierung des dachförmigen Klingenrückens; das Zwischenstück ist strichverziert und Zwischenstück und Handgriff verhalten sich wie 1 : 2, eine Durch- brechung des Griffs ist aber nicht vorhanden. Rasiermesser und Nadel des Grabes entscheiden die Datierung für Ha A 2. Zum erstenmal ist jetzt auch in Nordtirol im Voldersergrab 221 der Griff eines solchen 46) Müller-Karpe, Chronologie, S. 196. 47) Müller-Karpe, Münchner Urnenfelder, Taf. 44, E 7. 48) Müller-Karpe, Chronologie, Taf. 206, A 1. Datierung S. 175. 49) Germania 29, 1951, S. 281, Abb. 1 (H.-J. Hundt).
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.