Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1960) (60)

— 182 — aus dem Grab 68 von Wilten13) oder jenes aus dem Grab 46 von Ger- linden14). Die jüngere Variante leitet bereits den bekannten späteren Klingenschwung ein, besonders charakteristisch ist aber das zweige- teilte Klingenornament; auch scheint die Griffzunge nur zur Aufnahme eines einzigen kräftigen Niets, in der Nähe des Stegs, durchlocht, während eine Reihe von Bronzestiftchen lediglich die Griffschalen verzieren, wie es A. Kasseroler vom Messer aus dem Grab 240 von Volders15) beschreibt. Treffende Beispiele dieser Variante sind etwa die Messer aus dem Grab 47 von Grünwald16), jenes von Missiano17) oder aus dem Vplderser Grab 24018). Angesichts dieser klaren Abgrenzung nach oben gehört unser Messer von Iraggell zur älteren Variante des Matreiertyps. Diese ältere Variante lässt sich, wie Müller-Karpe gezeigt hat, dank charakteristi- scher Grabinventare auch chronologisch überzeugend einstufen. Dafür eignen sich besonders die Gräber 68 von Wilten, Nr. 46 von Gerlinden und neulich besonders das Grab 18 von Volders. In Wilten erschei- nen alte Vasenkopfnadeln und ein schwer gerippter Armring als Ver- treter der älteren Urnenfelderkultur19), während in Gerlinden u. a. ein Gürtelhaken20), wie in Rovio mit einem umlappten Griffzungenmesser, auftritt21). Das Volderser Messer zeigt den mondsichelförmigen Ein- schlag mit Mittelpunkt in wechselständiger Ausführung. Vom Grab- inventar sind weiters das Dreiwulstschwert vom Typ Erlach, der Gürtelhaken mit Rückenhaken, das altertümliche in der Mitte durch- brochene Rasiermesser und die beiden hohen Henkelkrüge von Wag- 13) K. H. Wagner, Nordtiroler Urnenfelder, Röm.-Germ. Forsch. 15 (1943) Taf. 30, 19. 14) Müller-Karpe, Münchner Urnenfelder, Taf. 33, A 2. 15) Urnenfeld von Volders, S. 104. 16) Müller-Karpe, Münchner Urnenfelder, Taf. 12, C 1. 17) R. Pittioni, Stand und Aufgaben der urgeschichtlichen Forschung im Oberetsch (1940) Taf. 3, 1. 18) Kasseroler, Urnenfeld von Volders, Taf. 32, 240. 19) K. H. Wagner, Nordtiroler Urnenfelder, Taf. 30, 13-16, 21. 20) Müller-Karpe, Münchner Urnenfelder, Taf. 33, A 1. 21) A. Crivelli, Atlante preistorico (1943) S. 21, Fig. 19.
	        

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