Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 94 — sprechenden Befunde können darum als Ausdruck der großen Varia- bilität der prähistorischen Schweine verstanden werden. Daß in der Bronzezeit ein besonderer Faktor, wirksam gewesen sein muß, auf den das plastische Gefüge von- Genom und Sorna durch Größenreduktion reagierte, wurde bereits erwähnt. Die Hausschweine des Lutzengüetle können sich neben denjenigen aus dem spätrieolithischen Sipplingen (R. VOGEL, 1933) durchaus se- hen lassen. Unsere höchsten Meßwerte überschreiten in vielen Fällen diejenigen aus. dieser Station oder erreichen sie. Die prähistorischen Hausschweine Sipplingens gelten äls besonders groß, da die Schweine- zucht dort dank ausgedehnten Eichenwäldern in Blüte stand (R. VOGEL, 1933, S. 45; K. HESCHELER & J. RÜEGER, 1942, S. 422). Die neolithi- schen Hausschweine aus Egolzwil 2 (K. HESCHELER 6 J. RÜEGER, 1942) waren, wie die Autoren S., 422 selbst bemerken, etwas kleiner als diejenigen Sipplingens, und so liegen denn die Endwerte der Egolz- wiler Variationsreihen in den meisten Fällen auch unterhalb den un- sern vom Lutzengüetle. Die bronzezeitlichen Hausschweine vom Schnel- ,1er, FL (E. KUHN, 1951, S. 249) passen, soweit die spärlichen Maße ein Urteil erlauben, zu den «Bronzeschweinen» des Lutzengüetle. Sie reihen sich etwa, in der Mitte der Variationsbreite ein. Die Schweine vom Borscht, einer weitern liechtensteinischen Fundstelle, passen eben1 falls zu den Hausschweinen des Lutzengüetle. In der Bronzezeit schei- nen trotz der- Bemerkung des Autors (E. KUHN, 1937, S. 38) 'über das Auftreten von kleinen erwachsenen Schweinen keine ausgesprochenen «Kümmerformen»;vorgekommen zu sein (Vergl. auch K. HESCHELER & E. KUHN, 1949, S. 328): Wildschwein Die Funde vom Wildschwein sind zu spärlich, als daß es möglich wäre,, irgendwelche Entwicklungstendenzen aus ihnen herauszulesen. Die Maße zeigen immerhin, daß die Wildschweine vom Lutzengüetle kaum kleiner waren, als diejenigen vom bereits.erwähnten Sipplingen, obwohl dort nach dem Ergebnis der Pollenanalyse, in jener Zeit aus- gedehnte Eichenwälder standen (R. VOGEL, 1933, S,45 — 53).
	        

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