Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 59 - Deutlich größer ist der Unterkiefer 14/3 (Abb. 2 b) mit einem Reiß- zahn von 23 mm Länge (Tab. 15). Da der Kiefer kurz vor und hinter •diesem Zahn abgebrochen ist, ist nur die Aussage möglich, daß die Hunde der Bronzezeit vom Lutzengüetle mit diesem Stück größenmäßig Anschluß finden an die Hunde von Zürich-Alpenquai. Der dritte Unterkieferrest (73/77.) ist außerordentlich dürftig (Al- veolarteil von Mi— Ms). In der Größe kann man ihn zum ersterwähn- ten Stück stellen (Tab. 15). Der löse obere R e i ß z a h n (P4, 77/36) übertrifft mit seiner äußern Länge von 22 mm sogar die erwähnten Tiere von Zürich-Alpenquai und kommt dem Eskimohund vom Eigergletscher des Z. M. (Basallänge 201 mm) gleich. Demgegenüber ist ein loser oberer Eckzahn (14/4) eher klein (Kronenhöhe 17 mm, Spitzenabstand 36 mm). . Beide Ex.tremitätehknochen aus der Bronzeschicht lassen größere Hunde erkennen: Die distale Hälfte eines Schienbeins ist so breit wie die größte Tibia von-Zürich-Alpenquai (E: WETTSTEIN, 1924, S. 86) mit seinen sog. inostranzewi-Hunden (Tab. 17). Der Metacarpus III paßt in die gleiche Größenordnung (Tab. 17). Zusammenfassend ist zu sagen: Die vier großen Stücke, ein Unterkiefer, ein oberer P4, eine Tibiahälfte und ein Metacarpus III, stehen von den drei restlichen Canis-Funden bronzezeitlichen Alters deutlich ab (zwei Unterkiefer und ein oberer C). Die kleinen Stücke sind typischen Torfhunden zuzuschreiben, während die großen als Belege für' inostranzewi--artige Hunde gelten dürfen. Die beiden kleinen Unterkieferreste sind als früh- bis mittelbronze- zeitlich datiert, während der große Oberkieferreißzahn der Spätbronze entstammt. Alle übrigen Stücke sind mir nur mit. der generellen Be- merküng «Bronzezeit» zugekommen. Somit sind mindestens zwei früh- bis mittelbronzezeitliche Torfhunde und ein inöstranzewi-ähnlicher Hund aus der Spätbronze belegt.1) ') Indessen darf der Unterteilung der Bronzeschicht Kein allzu großer Wert beigemessen werden, bevor nicht die in Aussicht genommene Analyse des Fundgutes der Grabung 1945 (E. VOGT, 1945, S. 157) erfolgt ist. Die hier angeführten Zeitangaben verdanke ich einer freundlichen Mitteilung von Herrn Prof. Dr.,E. VOGT.
	        

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