Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 56 — Die Oberkieferreste aus dieser Schicht sind spärlich (3 Stück) und bruchstückhaft. Sie stimmen in den Dimensionen der Zähne mit den neolithischen Kiefern aus Egolzwil 2 (K. HESCHELER & J. RÜEGER, 1942, S. 405) und aus Obermeilen (E. KUHN, 1935, S. 101) — Übergang zur Bronzezeit —• sehr gut überein (Tab. 14). Ihre Reißzähne (P4) sind mit 15 und 17 mm Länge kürzer als in der vorangehenden Strate und liegen auch im Bereich derjenigen von Egolzwil 2 und Obermeilen sowie der beiden Sipplinger Siedlungen; diese letzteren gehören eben- falls der Horgenerkultur an (A. BAER, 1956, S. 13 f.). Die Reißzahh- und Molarenlängen passen ferner gut zu den Kiefern der bereits Kupfer verarbeitenden neol. Stationen am Bielersee, Sutz und Lattri- gen (TH. STUDER, 1901, S. 88). Die westschweizerischen Hunde und der Schädel Nr. 18 von Unteruhldingen (R. VOGEL, 1933, S. 75) zeigen dagegen eine bedeutend längere Backenzahnreihe als das besterhaltene .Kieferstück vom Lutzengüetle (6/117). (Bei den beiden andern Stücken ist die Backenzahnreihe unvollständig.) Ich neige darum zur Ansicht, ' daß der betreffende Hund vom Lutzengüetle gegenüber den Tieren vom Boden- und Bielersee eine verkürzte Schnauze hatte. (VergL S. 47 — 53). Diese Ansicht wird noch gestützt durch die starke Abwinklung von Mi und besonders M2. Der fragmentäre Erhaltungszustand des Stückes sowie das Fehlen weiterer brauchbarer Funde lassen weder eine präzi- _/ sere Angabe zu noch den Befund auf die ganze derzeitige Population ausdehnen. 1 Es ist ferner anzumerken, daß dem soeben erwähnten Kiefer 6/117 der 3. Prämolar samt seiner Alveole fehlt. Der Platz für diesen Zahn ist jedoch vorhanden. An seiner Stelle zeigt eine leichte Wucherung des Kieferrandes, daß der Zahnverlust auf Unfall oder Infektion zu- rückzuführen ist. Die Zahnreihenverkürzung (s. oben) ist nicht als Folge dieser Zahnanomalie' anzusehen. Ein loser oberer Eckzahn (6/120). mit 16. mm hoher Krone und 35,5 mm Spitzenabstand ist an der Wurzel durchbohrt. Die Reibungs- flächen auf beiden Seiten zeigen, daß der Zahn mit andern Kostbar- keiten an einer Schnur aufgereiht war. . Die drei-U n t e r k i e f e r r e s t e stammen von einem kleinern und von zwei größern Tieren. Am kleinen Stück (70/136), dessen auf- steigender Ast abgebrochen ist, ist die Zahnreihe im Gegensatz zum nächsten Stück fast gerade. M-2 und Mn sind nicht ausgebildet; der für
	        

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