Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 43 — BERGER & H. BAUM, 1943) mit einem Jahr verwächst, ist dagegen noch offen. Danach fand dieses Tier kurz nach Abschluß des Welpen- alters mit, 7 — 12 Monaten den Tod. Die Todesursache ist nicht ersicht- lich, auch nicht, ob, etwa zur Entnahme des Gehirns, die einseitige Eröffnung des Hirnschädels künstlich erfolgte (L. RÜTIMEYER, 1861, 'S. 116). Doch weist das geringe Alter auf Verwendung des Hundes als Fleisch- oder Opfertier hin. Der Hirnschädel ist gewölbt, in der Stirnmedianen kaum eingesenkt, die Orbitalfortsätze der Stirnbeine sind kurz, stumpf und stark nach abwärts gezogen; die nur sehr schwachen Schläfenleisten, die von ihnen ausgehen, verlaufen dem Oberrand, der Schädelseiten entlang nach hinten, wobei sie auf dem Schädeldach eine sehr schwach ein- geschnürte Leierform begrenzen; die Schläfengruben stoßen also in der Mittellinie nicht zusammen. Der Schädel di von Egolzwil 2 (K. HE- SCHELER & J. RÜEGER, 1942) von nur 6 — 7 Monaten Alter zeigt diese Merkmale in noch ausgeprägterem Maße: noch stumpfere Supra- orbitalfortsätze, noch schwächere Schläfenlinien, noch weniger-ein- geschnürte Lyra.- Aufgrund der Backenzahnreihe von 52 mm Länge (Tab. 14) darf die Schädelbasislänge auf 131 — 136 mm veranschlagt werden. Gibt man in Berücksichtigung des jugendlichen Alters , noch 5 —'- 10 mm zu (A. BRINKMANN, 1924, S. 11), so ist dieser Schädel in die Mitte der Variation der Torfhunde nach L. RÜTIMEYER (1881, S. 118) einzu- ordnen. Der Reißzahn unseres Hundes ist im Vergleich zur Länge der Bak- kenzahnreihe groß. Seine relative Länge wird nur noch durch kleinere Hunde überboten: durch den neolithischen Zwerghund aus Wangen am Uritersee (R. VOGEL, 1933, S. 96) und' durch den kleinen Torfhund Nr. 1 aus Nußdorf (R. VOGEL, 1933, S. 75) sowie Nr. 1 von Obermeilen (E. KUHN, 1935, S. 101). Diese Hunde müssen infolge ihrer geringen absoluten Größe nach B. KLATT (1913) notwendigerweise'relativ grös- sere-Reißzähne haben, ohne daß ein besonderer Faktor im Spiele ist. 2/65 ist ein linkes Prämaxillare mit anhängendem Rest des Oberkieferbeines. Die Alveolen von C, Pi und P-2 sind erhalten. Ein Vergleich mit dem Egolzwiler Schädel d von 143 mm Basallänge (K. HESCHELER & J. RÜEGER, 1942, S. 405)" zeigt, daß das Fragment einem recht starken Hund gehörte, ohne jedoch aus der Variations-
	        

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