Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 257 — O. Menghin und A. Rosenauer, Der römerzeitliche Grabfund von Weissenbach im Lechtal. Schlern-Schriften 94, 1953. Hier, S. 17 ff. eine vollständige Liste der Literatur zur Frage der Specksteingefässe. Naturgemäss sind die Möglichkeiten für Variationen in der Ge- staltung von aus dem Stein gedrehten Gefässen nicht sehr vielfältig, und einfache konische Bildungen sind hier zu allen Zeiten vorherr- schend. In diesem Rahmen ist die Mannigfaltigkeit der Profile von Schaan erfreulich. — Lavezgefässe wurden sicher immer in erster Linie als Kochtöpfe verwendet, wofür auch die starken Brandspuren an der Aussenseite der meisten Fragmente von Schaan zeugen. Sehr häufig haben die Gefässe dann aussen eine Fassung durch Bronze- oder Eisenbänder, an denen auch ein Henkel zum Tragen oder Auf- hängen befestigt werden konnte. Eine solche Bronze-Fassung hat z. B. der Becher von Weissenbach, den Menghin zum Ausgang seiner Studie nahm, und es haben sie Stücke, die im Bregenzer Gräberfeld1) auf- treten und einer aus Grab 8 in Pfyn2). Auch ein Stück aus einem Grab bei Tamins, Graubünden3), besass eine Eisenfassung. Unter den Funden von Schaan Hess sich jedoch in keinem einzigen Falle die Verwendung einer solchen Metallfassung nachweisen. Hin- gegen sind hier charakteristisch die vielen gekerbten, plastischen Zier- leisten, zu denen Parallelen offenbar viel seltener sind. Es wäre da zu nennen ein vereinzeltes Stück aus dem Bregenzer Gräberfeld1), Grab 414, und eines aus der Rheinwarte «Stelli», die überhaupt die einzige der Warten zwischen Basel und Koblenz ist, die Lavezscherben aufweist4). Im Schaaner Typenschatz nimmt der hohe Steilbecher zahlenmässig" die erste Stelle ein. Alle übrigen Formen sind schwach oder einmalig vertreten. Die hohen Becher sind immer aussen angebrannt und wur- den- also zum Kochen verwendet. Einige von ihnen haben innen Resre einer mehr oder minder dicken Sinterkruste, wie sie nur entstehen kann, wenn ein Gefäss dauernd und ausschliesslich zum Erhitzen von ') Jahrb. f. Altertkde. (3) 1909,.98 f. und (4) 1910, 33 f. -) Thurg. Beitr. z. vaterl. Gesch. (67) 1930, 218 ff. 3) Bündner Monatsblatt 1936, 213. 4) Wachttürme, 122 und Abb. 88, 11 -15.
	        

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