Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 165 — Eisenzeit (Melauner-, Hallstatt- und, La Tene-Kultür nicht unterschieden) — kleinste Fundzahl. — Wildtieranteil wie in,der Bronzezeit (12,6%). — ärmste Artenliste (5 Spezies). — sehr ausgeprägtes Hervortreten des Edelhirsches (Cervus elaphus L.); Jagd anscheinend fast ganz auf den Edelhirsch beschränkt, ähnlich wie in der Horgenerzeit (s. oben). ' — Rinderanteil noch etwas kleiner als in der Bronzezeit (52,6'%). — In der Verteilung der Haustierreste ist die Eisen- der Bronzezeit sehr ähnlich, in geringerem Maße der Horgenerzeit; von der Horgenerzeit an übertrifft das Hausschwein die kleinen Haus- wiederkäuer (Ziege/Schaf) an Zahl. 8. Ein Vergleich mit dem Tierbestand von Siedlungsplätzen ähn- lichen Alters zeigt große Unterschiede. 9. Die größten Edelhirsche (Cervus elaphus L.) übertrafen die heu- tigen Tiere- bei weitem. Es wird vermutet, daß in der Eisenzeit die Maximalgröße der frühern Epochen nicht mehr ganz erreicht wird. 10. Der Haushund ist durch Tiere einer stark variierenden primiti- ven Population vertreten. Es ist nicht möglich, von verschiedenen Ras- sen zu sprechen. Die Schädelbasislänge schwankt von ca. 126 mm bis ca. 170 mm. In der Bronzezeit scheint ein neues Element hinzuzukom- men: Es konnte ein' Hund mit etwa 200 mm Schädelbasislänge festge- stellt werden. — An den Unterkiefern war in allen Schichten Schnau- zenverkürzung nachzuweisen, welche vermutlich durch schlechte Er- nährungsverhältnisse verursacht worden ist. — Die Hypothese wird begründet, wonach der Hund primär als Jagdgehilfe und erst sekundär als Wächter gebraucht wurde (S.' 161). Außerdem diente er als Fleisch- lieferant und vielleicht als Opfertier. 11. Die jungsteinzeitlichen Pferdereste werden als Wildpferdzeugen angesehen, die metallzeitlichen dem Hauspferd zugeschrieben. — Die neolithischen Wildpferde sind mit ca. 150 cm Widerristhöhe größer gewesen als die metallzeitlichen Hauspferde. Die Hauspferde der Bron- zezeit waren relativ groß; ihre Widerristhöhe wird auf 140 — 150 cm geschätzt. Die eisenzeitlichen Pferde waren kleiner (ca. 136 — 140 cm). \
	        

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