Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 154 — . 244 mm schätze ich die größte Länge auf 280 mm und berechne daraus einen' Index von 25 %> und in gleicher Weise wie oben eine WRH von 133 cm. Nach Tab. 56 muß ihre Variationsbreite etwa 130 — 138. cm betragen haben. Aus der gleichen Schicht besitzen wir ferner einen vollständigen Metatarsus (3/229, S. 145). Sein Index, proximale Breite zu Totallänge, beträgt 21,1 °/0, bei der Dachauer Mooskuh 23,3 %> (J, BOESSNECK, 1956, Tab. III). Auch hier zeigt sich also der massivere Knochenbau der Mooskuh. — Nach J. BOESSNECK (1956, S. 75) gehört zu diesem Metatarsus eine WRH von 117,5 cm. Aufgrund dieses Wertes ergibt sich gemäß der Variation der distalen Breite (Tab. 72 u. S. 145) eine Schwan- kung von ca. 109 — 128 cm. Es mahnt zur Vorsicht, daß die vom Humerus und vom Metatarsus gewonnenen Rechnungsresultate so verschieden ausfallen. Die ermittel- ten beiden Variationsbreiten der WRH überschneiden sich nicht ein- mal! Ich habe deshalb die Rechnung noch einmal durchgeführt, indem ich von den Proportionen der «bereits durch Einkreuzung frühreifer Rinder etwas veredelten» (J. BOESSNECK, 1956, S. 76) serbischen' Kuh von 117 cm WRH ausging. So erhalte ich für die Michelsbergerkühe aufgrund des vorliegenden Humerus 114,5 — 122 cm, nach der Metatarsuslänge 116 — 136,5 cm WRH. Jetzt decken sich die beiden Ergebnisse ! Ich frage mich, ob dies nicht ein Hinweis dafür sein könnte, daß die Michelsbergerrinder schon etwas frühreif waren und gegenüber ganz ursprünglichen «Rassen» ihre Proportionen verändert hatten. Dies würde E. DOTTRENS (1947, S. 470; vergl. S. 153) Recht geben. — Na- türlich könnte man auch die beiden errechneten Variationsbreiten an- einanderfügen und eine WRH zwischen 109 und 138 cm annehmen, wenn man die Variabilität der neolithischen Rinder so breit einzu- schätzen gewillt ist. Dies ist nicht so abwegig, wenn man bedenkt, daß A. SCIUCHETTI (1933, S. 79) an 390 Rassekühen des schweizerischen Braunviehs WRH von 122 —• 145 cm gemessen hat. — Man könnte aber auch an einen modifikatorischen Einfluß, z. B. des Geländes den- ken, welcher den Humerus relativ lang, den Metatarsus aber relativ kurz werden ließ. — Mein Material reicht nicht aus, zu diesen Fragen weiter Stellung zu nehmen; sie seien trotzdem aufgeworfen. — Mit den ' Proportionen der serbischen Kuh als Grundlage gelangen wir für die
	        

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