Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1959) (59)

— 136 — Im übrigen müssen wir uns auf Breitenmaße und Durchmesser der1 distalen Stücke beschränken. Die zwei häufigsten Maße, Breite und kleinster Durchmesser der Trochlea, sowie die Indices aus diesen Mas- sen sind in den Tab. 56 — 58 zusammengestellt. Die beiden ersten Tabellen zeigen einen deutlichen Rückgang der Dickendimensionen vom Neolithikum über die Bronzezeit zur Eisen- zeit. Vereinzelte Maße fallen' durch ihre Größe und ihren Abstand vom Gros der übrigen auf. Nach den Überlegungen von E. DOTTRENS (1947, S. 479) und G. NOBIS (1954, S. 171) sind diese Knochen als männlich anzusehen. G. NOBIS betrachtet Breiten zwischen 75 und 85 mm im Neolithikum als zu. Ochsen gehörend. Was darunter liegt, ordnet er Kühen, größere Werte Stieren zu. Demnach hätten wir in der Schussenriederschicht einen Stierknochen (Breite ca. 88 mm) und 3 — 5 Humeri von Ochsen (75 — 84 mm). In der Horgenerzeit gehört vielleicht das Stück mit ca. 80 mm Breite einem Ochsen, während ich den größten bronzezeitlichen Rest mit 84 mm einem Stier zuweise. i Zugegeben, diese Unterscheidung ist rein schematisch und roh. Gerade die Frage der Abgrenzung' der Ochsen gegenüber den Ge- schlechtstieren ist für mein Material etwas gewagt, umso mehr, als sie einzig auf Breitendimensionen beruht. Anderseits lässt sich nicht leug- nen, daß die Maßverteilung in der Tab. 56 diese Zuweisung nahelegt. Weitere Untersuchungen, insbesondere an rezentem Material, sind hier dringend notwendig. Die Maße unserer Testkuh «B. t. 3» sind deutlich größer als bei allen unsern Funden. Einzig der massivste Humerus aus der untersten Schicht (SR) kommt ihnen wenigstens nahe. Auch der Index liegt bei der rezenten Kuh höher als bei unserm Material, wo zu großen Stücken eher kleine Indexwerte gehören. Abgesehen vom Größenunte'rschied besteht somit keine Analogie zum heutigen Braun- vieh, mindestens nicht inbezug auf diesen Index. Diese Aussage machte mutatis mittandis auch E. DOTTRENS (1947, S. 481) über das neoli- thische Rind von St. Aubin. Nr. 1/192 aus der Schicht VI (SR) weist ein Foramen supratrochleare von etwa 13/9 mm auf. Auch in der Michelsbergerschicht kommt dieses Foramen einmal vor (63/2), ist dort aber nur ca. 2,5/2,5 mm gross. Im Material von Wauwil fand ich eine Diaphyse mit einem solchen Fora- men (7,5/5 mm); die zugehörige Epiphyse war nicht verwachsen und fehlt. ' ,
	        

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