• Abb. 21. Hausrind, Bos primigenius taurus L.. Rechte Hornzapfenbasis Nr. 55/16, Frontälansicht. Michelsbergerschicht. -k nat. Gr. (spiegelbildlich wiedergegeben). — S. 125; Tab. 42. Ein paar Stirnbeinbruchstücke zeigen, daß die Stirn zwischen den Augen uneben und etwas konkav war und die Augenhöhlen sich stark gewölbt über die Stirnebene erhoben. Am schon erwähnten Stück 55/16 • (Abb. 21) kann auch das Vorhandensein eines starken «brachyceren», Stirnwulstes abgelesen werden. Die Occipitalfläche steht in spitzem Winkel zur Stirnfläche. Leider fehlen aus der spätneolithischen Horgenerzeit Horn- zapfen- und brauchbare Schädelstücke ganz. Nur wenig besser sieht es in der Bronzezeit aus: An zweien von fünf Hornzapfenfragmenten kann wenigstens der kleine Basis- durchmesser annähernd bestimmt werden. Ihre Maße differieren stark (Tab. 42): Die Variationsbreite, welche ich in den neolithischen Schich- ten gefunden habe, wird sowohl unterschritten als auch übertroffen ! Die Eisenzeit lieferte einen vollständigen Hornzapfen (19/150, Abb. 22): Er ist kurz, stark gebogen, ohne Torsion, ziemlich plump, der Querschnitt nahezu kreisförmig und ohne Kanten. Da er sieben tiefe Längsfurchen aufweist, muß er einem alten Tier gehört haben. Die starke Krümmung läßt ein weibliches Tier, die gedrungene Form eher einen Stier vermuten.