Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 48 — und nur einige grosse Kastelle am Rhein erreichen diese Mauer- stärke121. Neben der Mauerstärke unterstreicht die Fundamentierung der Eck- türme den Wehrcharakter der Anlage. Viereckige Türme mit derartiger Fundamentierung auf . festem Baugrund sind weder in Irgenhausen, noch in Wilten anzutreffen. Ihr- Aüsmass entspricht Türmen an weit grösseren Kastellen; nur im Orient ist ein gleich^ grosses Kastell mit noch mächtigeren Türmen bekannt122.' (Aus der Festigkeit der Turmfun- damente muss auch auf eine beachtliche Turmhöhe geschlössen werden). Ob der. auf der Fundamentplatte, des Südostturmes andeutungsweise angegebene Lichtraum genau 4': 4 m betragen hat12:!, kann nicht sicher > ermittelt werden, da nach aussen gewandtes Mauerwerk öfter stärker ' war als der Innenseite zugekehrtes124. Der turmeingang befand sich sehr wahrscheinlich nahe der Wallmauer, wie in Irgenhausen125, im arabischen Kasr Bser'2<i und im nordafrikanischen Ad Aquas Her- culis127; möglicherweise lag er in diagonaler Richtung zum Grundriss des Turmes'wie im typenverwandten Hän at-Träb128 und Häh al-Hal- • 121. Stadtmauern Köln'ca. 2,50 m (Anthes 1917, 90);. Deutz 3,50 m (1. c, 94); • .'' Remagen 3,00 m (1. c, 96); Boppard 3,00 m (1. c, 101); Jünkerath 3,66 - 3,70 m (1. c, 103); Bitburg 3,80 m (1. et, 104); Koblenz (Stadtmauern) 2,80-3,50.m (Germania 15, 1930, 183); Neumagen 3,65 m (Anthes 1917,. . 104); Mainz ca. 2,70-2,90'm (1. c, 106); Alzey 3,00 m (1. c, 110); Kreuznach 3,00 m (1. c, 115); Strassburg ca. 3,40 m (1. c, 119); Zabem 3,30 m (1. c, 121); Horburg 3,30-3,50 m (1. c;, 124); Kaiseraugst 3,00- 3,95 m (1. c, 129); Stein a/Rh. 2,85 m (1. c, .134); Yverdon 2,50-3,00 m (1. c, 136); Oberwinterthur 2,90 m (JbSGU 41, 1951, 132). 122. Kasr Bser ca. 11 : 12 m (Brünnow-Domaszewski II, 1905, Taf. XLII); doch sind die meisten Türme bei diesem Kastelltypus kleiner: Muhätet el-Hagg z. B. 6 : 6 m (1. c, I, 1904, Fig. 30); Hän al-Qattär (vermutlich traianisch) weist einen Durchmesser von 7,80 m auf (Poidebard 1934, 52, pl. XXXVIII, XXXIX); grössere spätrömische Kastelle werden von grösseren Türmen , als in Schaan flankiert, z. B.~ Deutz 13,75 'm Durchmesser (Anthes 1917, 95); Bitburg 9,60-9,70 m (1. c, 103 f.); Neumagen 12 m (1. c„ 104);- . Türme von Strassburg 20,10 m - 20,20 m Durchmesser (1. c, 120). 123. ' Beck 1957, 255. * 124. Schulthess 1911, 94 f. 125. .Schulthess 1911, Taf.. II. ' . . ,- 126. Brünnow-Domaszewski Ii, 1905. Taf. XLIII. . . 127. Baradez 1949, 222. - . ' . 128. Poidebard 1934, pl. XIX. - ;
	        

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