Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 320 - . Am 11. September erhielt Jagdaufseher Johann Eberle, von Triesen- berg Kenntnis von dem Fund. Er liess sich den Fund und die Fundstelle zeigen und berichtete noch am gleichen Tage ah den Historischen Verein. Der Berichterstatter begab sich am andern Tag mit Johann Eberle auf den Fundplatz und dann in die Alphütte Matta, wo ihm das Schwert ausgefolgt wurde. Am 13. September wurde, zusammen mit dem Jagdaufseher, an der Fundstelle eine Grube 2x1,5 Meter, 1 Meter tief ausgehoben. Der Humus war nur 10 Centimeter tief, da- runter lag ziemlich feiner, fast sandiger Rüfeschutt (Dolomit), ohne grössere Steine. Es wurde nichts mehr gefunden und- ein Grab an dieser Stelle erschien auch deshalb unwahrscheinlich, weil hier der Hang eine Steigung von etwa 40 °/o aufweist; zudem lag der Fund'sehr oberflächlich. - Es drängt sich nun die Frage auf, wie das Schwert an diese abge- legene Stelle im obersten Talschluss des Valorschtals kam. Eine Sied- lung in der Nähe erscheint wohl ausgeschlossen. Das etwa 1 7 2 km weiter nördlich gelegene Mattlerjoch (1868 m) spielte als Passübergang ins'vorarlbergische-'Illtal wohl nie eine bedeutende Rolle. Zudem liegt der natürliche Zugang zu diesem Joch nicht so hoch am Talhang. Es liegt aber auch kein Grund zur Annahme vor, dass die für das 17. und 18. Jahrhundert bezeugte Ausbeute von Eisenerz im Valorschtal (Schmelzikopf) auf die vorgeschichtliche Zeit zurückgeht. So erscheint es am wahrscheinlichsten, dass hier oder noch weiter oben am Hang, ein einsamer Jäger oder Wanderer aus irgend einem Grunde ums Leben kam. Dass an dem ständig bewegten Schutthang, der vielleicht erst später züm Teil mit Knieholz überwachsen wurde, ausser dem Schwert, weder.vom Manne noch von seiner Ausrüstung etwas gefun- den wurde, ist nur natürlich. " Das verhältnismässig noch sehr gut erhaltene Schwert war vor der Konservierung 79,8 Centimeter lang und wog.l 216 Gramm. Die Klinge geht nach oben allmählich in die Griffangel über. An dieser ist kein Schlusskopf mehr vorhanden. Der Griff bestand jedenfalls' aus Holz. Vorderseite und Rückseite der eisernen Scheide sind durch Umfalzen der Randkanten miteinander verbunden. Das Ortband (die Scheiden- • spitze) schliesst kreisrund ab und hat nach innen zwei knotige Ver- dickungen, welche mit der .Scheidenspitze verbunden sind und ihr. Festigkeit geben. Nach oben ist das Ortband auf der Vorderseite durch' zwei verzierte Buckelmeten und auf der Rückseite durch einen Quer-
	        

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