Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

''— 308 — • Professor Zotow als Zeichner Gleichberechtigt neben Gemälden und Radierungen stehen in Professor Zotows Werk die Zeichnungen. Statt sich in Worten auszu- sprechen, drückt er sich mit dem Silberstift, dem Bleistift, der Kohle, der Kreide oder der Feder in der Zeichnung aus. Die rasche Beweglich- keit seiner Einfälle offenbart sich in jedem Blatte. Kenner wissen, dass sich der ganze Reichtum seiner Kunst dem Betrachter insbesonders auch in seinen Zeichnungen enthüllt. Nur wer die Zeichnungen kennt, kennt Professor Zötow. Wer aber kennt seine Zeichnungen ? Sehr wenige davon befinden sich in. unserem Lande. Wie bei den-Gemälden, so ist es auch hier schwer, sich einen Über- blick zu verschaffen über das Zeichenwerk des Meisters. Im Nachlass des Verstorbenen, der derzeit sich zu einem grossen Teil im Lande befindet — der andere Teil ist bei der Töchter des Künstlers in Ham- burg — findet der Kunstfreund eine schöne und reiche Sammlung. Es ist nur zu hoffen, dass diese Sammlung früher oder später für Liechten-- stein erworben werden kann. In ihr befinden sich über 1 200 Blätter. Unsere kleine Auswahl'(Bilder Nr. 4, 7, 10,41, 16, 18, 22, 23, 25,) kann auch hier nur als Hinweis auf den unendlichen Schatz geistiger und künstlerischer Arbeit gelten, der uns mit Professor Zotows Zeichnungen erhalten ist. - . Bei seinen Zeichnungen, insbesonders bei den Entwürfen, scheint jede. Linie eilfertig aufgetragen und ist doch von grösster Präzision und Ausdrucksgenauigkeit. Seine, Zeichnung soll spontan und unge- zwungen wirken und ist doch.das Ergebnis unendlicher Übung und bewunderungswürdiger Konzentration. - Professor Zotows Zeichnungen kann man in Gruppen einteilen. Die erste umfasst die Entwürfe für seine Bilder und Radierungen. Doch für ihn waren seine Entwürfe nur dienende Glieder, und was von ihm in. der Zeichnung einmal erreicht, worden war,.das wurde, oft im Bilde durch eine noch bessere Lösung übertroffen. Mit welcher Beharrlich- keit er die Gestalt seiner Figuren, die endgültige Form seiner Schöpfun- gen ergründet, ersieht man in vielen seiner Zeichnungen. - Wenn- ihm eine Idee vorschwebte, so konnte er eine Reihe von Entwürfen, von Zeichnungen machen, bis er sich züfrieden gab. Ge- rade bei grossen Werken und bei Entwürfen für Gravüren, insbeson-
	        

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