Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

Offen ist auch der Nachweis einer Römerstrasse den westlichen Rheintalhängen entlang von Rheineck über Buchs nach Särgans33. Das bisher bekannte archäologische Material müsste überfordert werden, wollte man die Angelegenheit als spruchreif ansehen. Einer nachge- wiesenen römischen Strassenstrecke bei Oberschan:i(i steht für die An- nahme einer durchgehenden Verbindung nach Chur der Felsriegel des Schollbergs (b/Sargans) entgegen, der im Mittelalter noch mit Leitern überschritten werden musste37. Doch könnte die Sperre durch höhere, bergwärts verlegte Führung umgangen worden sein: dass des Felsrie- gels wegen eine in-Oberschan nachgewiesene Römerstrasse zur Sack- gasse geworden ist, scheint unwahrscheinlich, zumal das westliche Rheintal in römischer Zeit besiedelt war, und in Sargans selbst bedeu- tende römische Siedlungen und Ziegeleien nachweisbar sind'18. Gleich- zeitig wurde in Sargans Erz gewonnen39. Auch am Schollberg selbst sind römische Münzen gefunden worden4". Möglicherweise lief die in der Peutingerschen Tafel angegebene zweite Alpenstrasse von Arbon über Sargans und Chur an einen See41. Die für Chur-Arbon angegebene Strecke von 43 Meilen würde in die Gegend vonSargans weisen. Ob die Strasse'hier mit der von Zürich über Walenstadt verlaufenden Strasse zusammentraf und im nord-östlichen Sargaris nach Magia (Mäls) über den Rhein setzte, in die Hauptstrasse Bregenz-Chur einmündend, kann 35. Über, die Kontroverse zu dieser Strasse vgl. Stähelin. 1948, 371; ASA 1863, 65 f; Keller 1864, 71. 36. Bessler 1934, 88 f.;-vgl. ASA 1900, 11. ' ' 37. Stähelin 1948, 371, Anmerkung 1; Sealina, im Zusammenhang mit Scholl- berg, kann auch Treppe, Passübergang und steiler. Felsweg bedeuten, wie das in der Schöllenen zutrifft, Müller 1957/58, 3. 38. Heierli 1903/04, 116; Bessler 1934, 88 f.; Keller 1864, 69; Manz 1922, Nr. 1066; 1921, Nr. 1681; Malerva (Safgans) wird zu den bedeutendsten römischen Siedlungen der Ostschweiz gezählt; zu weiteren römischen Fun- den auf der westlichen Rheintalhälfte vgl. JbSGU 46, 1957, 169 ff. (Graf). ' 39. Heierli 1903/04, 106 ff.; 1904/05, 5; ASA, 1871, 214 ff.; Stähelin 1948,' 424. 40. Heierli 1903/04. 253. Ähnliche Verhältnisse in Uri am Bäzberg bei' der Umgehung der Schöllenen, vgl. Müller 1957/58, 3. 41. vgl. HM 118, Anmerkung 4; Miller 1929, Segm. III, 5; IV, 1; Stähelin 1948, 371, Anmerkung 1; MAGZ 12, 7, 1860, 315;. Keller. 1864, 71; ZfSG 23, 1943, 462; jbSGU 31, 1939, 106 f.; ZfSG 22, 1942. 276; über den Verlauf der Strassen bestehen verschiedene Theorien.
	        

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