Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

- 293 — Östlich der Sakristei Die Südostecke des Kastellturmes wurde bis auf das. Vorfundament ausgegraben und die Auffüllung auf dem Turm und der östlichen Kur- tine weggeräumt. Dabei zeigte es sich, dass hinter dem mittleren Altar die Kirche einmal um ein Weniges noch über die heutige Ostwand der Sakristei hinausreichte. Unter der östlichen Sakristeiwand und noch etwas darüber hinaus, also auf der Ostmauer des Kastells — die hier noch etwa anderthalb Meter hoch erhalten ist — konnte ein kleiner Raum, eine Art Nische festgestellt werden (1,8 Meter breit). D.er Fuss- boden war dort noch gut erhalten, lag aber etwas höher , als der obere, alte Boden in der Sakristei. Den Abschluss nach hinten bildete ein Absatz, 40 cm über dem Boden der Nische, den man sich mit einem Bretterüberzug wohl als Sitzbank vorstellen könnte. Von einer Ab- schlussmauer gegen Osten ist nichts mehr vorhanden und es ist sehr unsicher, ob ein paar im Halbbogen dortliegende Steine eventuell auf einen ehemaligen äusseren, halbrunden Abschluss hindeuten könnten. Nördlich der Kirche y Auf der Nordseite der Kirche wurde die Aussenseite der Kastell- mauer zwischen Torturm und Nordostturm freigelegt. In der Mitte zwischen den beiden Türmen lagen auf der Mauer eine Reihe Funda- mentsteine eines Gebäudes. Es dürfte sich hier um den Stall handeln, den 1858 Pfarrer Carigiet erwähnte und der vor dem Brand von 1849 dort angebaut war. Dies bestätigen auch ältere Leute aus Schaan. ; • • , . Die interessante Grabung in Schaan hat viele nicht leicht "zu lö- sende Probleme gezeitigt. Es war noch nicht möglich die überall auf- tauchenden Fragen bezüglich Datierung und baulicher Entwicklung zu lösen. Dazu sind noch weitere genaue Untersuchungen durch Fach- leute nötig. In diese Untersuchungen sollten, wenn möglich, auch- die aufgehenden Mauern miteinbezogen werden. Die zu erwartenden Er- gebnisse aber werden, so ist zu hoffen, äusserst wichtig sein. Wenn irgendwo in unserem Lande', dann lässt sich wahrscheinlich am ehesten bei St. Peter in Schaan eine Kontinuität von den frühen Anfängen des Christentums in Rätien bis heute nachweisen.
	        

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