Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 292 — darunter ein Mörtelboden und darauf ein Altarfundament (125x65 cm), das teilweise, etwa zu einem Drittel, in die Südwand der Sakristei ein- gemauert war. Die Mauer wurde hier durchbrochen und der Stipes freigelegt. Etwa 10 cm unter dem Mörtelboden lag ein anderer Boden, ' der ein richtiges Rollsteinlager hatte und auf. dem der' Stipes anschei- nend aufliegt. Dieser Boden ist aber nur mehr östlich des Altars erhal- * ten. Nach teilweiser Entfernung der zwei Mörtelböden kamen wir auf die Fundamentreste des Nordöstturmes des Kastells. Die Sakristei steht zu zwei Drittel auf diesen Fundamentmauern. Der hier aufgefundene Mauerklotz (85 x 75 cm), der direkt auf dem Gemäuer des Turmes auf- sitzt, ist wohl als Stipes eines Seitenaltars zu betrachten. Eine weitere Überraschung war es, als es sich zeigte, dass der zuerst aufgefundene Altar auf einem früheren auflag, der ungefähr die Masse des Seiten- altars in der Sakristei besitzt. Von einem weiteren vermutlichen Seit'en- altar südlich der heutigen Sakristei wird noch die Rede sein. Südlich der Ecke des Nordostturmes, dessen innere Eckkanten, grösstenteils freigelegt werden konnten, liegt als unterster Boden eine Steinpflästerung mit Überzug aus Ziegelmörtel, ähnlich den Böden, die bei der Kastellgrabung im Bad gefunden wurden. Südlich der Sakristei Hier wurde letztes Jahr bei der Grabung im Kastell festgestellt, dass das Präfurnium des Kastellbades, wahrscheinlich noch zu der Zeit als das Kastell noch bestand, teilweise überbaut worden war. Von den zwei hintereinander liegenden Mauern wurde schon' während der Kastellgrabung vermutet, dass es sich um frühere Kirchenmauern han- . delt (s. Plan). In dem kleinen Raum zwischen der nördlichen Mauer und der Sakristei waren auch die entsprechenden Böden vorhanden. Der obere stiess an die nördliche Mauer an, der untere gehörte zur äusseren Mauer. Die Böden wurden damals auch zum Teil freigelegt und auf dem unteren lag ebenfalls ein Mauerklotz (Stipes), der sicher das Gegenstück zu dem in der Sakristei gefundenen darstellt. Da da- mals schon die Absicht bestand, Untersuchungen in der Kirche durch- zuführen, wurde der kleine Raum gut abgedeckt und eingeschirmt. Es ist sehr bedauerlich, dass diese Abschirmung noch vor der Grabung entfernt und Böden und Altarfundament zerstört worden waren.
	        

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