Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 290 — besonders in der südöstlichen Ecke. Im. übrigen Teil des Raumes waren die Böden nicht mehr erhalten. Sie könnten durch darunter liegende Bestattungen zerstört worden sein. Einigermassen erhalten war aber nur mehr ein Skelett in der Mitte des Raumes. Der tiefste der drei Böden in diesem Raum gehörte sicher noch der Kastellzeit an. Auf ihm lag eine kreisrunde Feuerstelle, mit Lehm und Ziegeln ausgelegt (Abb. 2). Auf dieser wurde eine spätrömische Münze gefunden (Constantius II, 340 — 361). Ganz ähnliche Feuerstellen wur- - den bei der Grabung im Kastell. 1957 freigelegt12). •Die beiden darüberliegenden Böden, mit Rollsteinlage und Mörtel- guss, gehören jedenfalls frühen Bauperioden der Kirche an. Im Bau- schutt auf dem oberen Boden wurden Keramikreste' und Becherkacheln aus dem 13: Jahrhundert gefunden (vergl. Fundberichte in diesem Jahr- büch). Der mittlere Boden setzt sich noch unter der Südwand der heutigen Kirche nach Süden zu fort, wie in einem Mauerdurchbruch festgestellt werden konnte. Niveaumässig kann nur der oberste der drei Böden über den Ausbruch der Kastellmauer hinweggegangen sein. Die Reste einer römischen Quermauer fanden sich in der Nordost- ecke des Raumes. Sie liegt direkt vor dem. Chor. Ein Rest stösst noch an'die Kastellmauer an, die Fortsetzung ist hinter der Feue'rstelle sicht- bar, weiter südlich aber noch von den oberen Böden überdeckt. • Im Chor 1 Vor der Grabung lag der Chorboden 1 Meter (5 Stufen) höher als das Schiff; Nach Entfernung des Plattenbelages im Chor lag darunter auch, hier wieder Abbruch- und Bauschutt, aus dem ebenfalls wieder Keramik.aus.dem 13. Jahrhundert geborgen werden konnte. • An der Stelle wo der letzte Altar stand, der keinen gemauerten Unterbau hatte, befand sich unter dem Plattenboden der Stipes des vorletzten Altars, der vor etwa 50 Jahren bis unter die Bodenhöhe ab- getragen und dann mit Bodenplatten überdeckt wurde. Der Unterbau war nur mehr etwa 20 cm hoch erhalten und lag schlecht fundamen- tiert im Bauschutt. Nachdem die Einfüllung im Chor (ca. 30 ms) entfernt worden war, kam darunter ein glatter Mörtelboden zum Vorschein. Auffällend war, 12) D. Beck, a. a. O., s! 258.
	        

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