Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 263 —. schwein neben dem Edelhirsch eines der wichtigsteh. Jägdtiere. Die Römer betrieben die Eberjagd mit Hilfe schwerer Hunde, mit Netzen, oder unweidmännisch mit Fallen, Schlingen ünd Fangeisen, die man an die Wechsel stellte. Wie Knochenreste beweisen,, fand sich noch im'13. —15. Jahrhundert'das Wild- schwein im St. Gallischen Rheintal (Hohensax, -WÜRGLER 1956). BLOCH (1948) schreibt bei der Diskussion des heutigen Ver- breitungsgebietes 
von SUS SCROFA L. in der Schweiz': «Im Osten sehen wir das Wildschwein bis in die. grosse Linthebene, ins • St. Gallische Rheintal und zur'Vorarlbergergrenze vordringen». Dies will jedoch nicht behaupten, dass es heute in diesen Gebie- ten Standwild, sei, sondern es handelt sich meist um versprengte Exemplare. U RSU S.ARCTO S L. BRAUNBÄR . •' :• Metatarsus: Ein Metatarsus IV links mit einer grössten Länge von.,88 mm stammt von einem kräftigen Tiere.. Phalangen: Eine vollständige Nagelphalanx. Bereits zu Beginn des Mittleren Pleistocaen (Mindel-Riss-Zwi- scheneiszeit) erscheint in Europa der Braunbär, aber erst seit dem Magdalenien ist er zahlreicher unter den. Funden vertreten (H. G. STEHELIN, 1932). In den jungsteinzeitlichen Pfahlbauten des Schweizer'Mittellandes tritt er fäst durchwegs auf. H. HART- MANN-FRICK (in Vorbereitung) weist dieses Jagdtier auch aus dem Lutzengüetle (Neolithikum-Latene) im Fürstentum Liechten- stein nach. Im Fundmaterial der Wallsiedlung Borscht (E. KUHN .1937) fehlen Bärenknochen. Sie finden sich wieder in den römi- schen .Schichten des Kastells Schaan. Gerade bei den. Römern spielte der Bär eine grosse Rolle. Allgemein bekannt dürfte seine häufige Verwendung bei den Amphitheaterspielen in den ver- schiedensten grösseren Provinzialstädten sein. Aber auch um des . Pelzes, Fettes und der Zähne willen wurde er gejagt. Viel ver- wendet war das Bärenfell. Über Helm und Schulter gezogen war es nach VEGETIUS im kaiserlichen römischen Heere ein Schmuck der Signiferi, der Feldzeichenträger (O. KELLER, 1909, p, 180). • Dass der Bär in den Gegenden südlich des Bodensees noch bis . weit ins Mittelalter hinein anzutreffen war, berichten alte Chro-
	        

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