Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 251 — .mungswort 'vorangestellt, wie in Staudenberg, Augstenberg, Sonnen- berg. Im Falle-unseres Werdenberg war das. Bestimmungswort eben «werden». ' ' Nachdem 1. über die Bedeutung des mhd. Wortes Werd (wert, werder, werden) kein' Zweifel besteht, 2. die ehemalige Verbreitung dieses Begriffes auch in weiten schwei- zerischen Gebieten und in der Nachbarschaft • durch viele noch bestehende Flurnamen und besonders in unserer Gegend ebenfalls in klarer Form durch Urkunden erhärtet ist, 3. die örtlichen Verhältnisse vor Jahrhunderten so gestaltet waren, dass die Anwendung dieses Begriffes geradezu auf der Hand lag, ist nicht einzusehen, warum man viel hypothetischeren und viel weniger begründeten Deutungen den Vorzug geben sollte.1 Am 8. Juni 1956 wurde im Tafelzimmer des Regierungsgebäudes in St. Gallen der Vertrag, worin Fräulein Maria Frida Hilty das Schloss Werdenberg ihrem Heimatkanton schenkte, öffentlich beurkundet. Bei diesem Anlasse hielt Landammann Walter Clavadetscher eine An- sprache, der ich folgende Stelle entnehme: «... Schon 100 Jahre vor der Gründung unserer Eidgenosserischaft liess ein findiger "Kopf des Grafenhauses Montfort auf dieser Höhe zur Festigung und Verteidigung seiner Herrschaft einen Turm erbauen. Einer seiner Nachfahren über- nahm um 1259 den Namen der Burg und wurde so Stifter des. Hauses Werdenbefg, das anderthalb Jahrhunderte die Herrschaft führte . . , » Zugegeben, Landammann Clavadetscher wollte bei dieser Gelegen- heit keine Stellung beziehen zur Frage der Entstehung des Namens Werdenberg — wahrscheinlich war das für ihn überhaupt kein Prob- lem — er hat aber höchstwahrscheinlich doch das Richtige getroffen. Der Ort, auf dem seit vielen Jahrhunderten das Schloss Werdenbefg steht, trug diesen Namen bereits vor dem Bau der Burgänlage. Die Flur, der Hang gab dem Schloss und dieses wieder dem berühmten Geschlechte der Werdenberger den Namen. •. . •
	        

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