Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 244 — aus mächtigen Hauptdolomitwänden gebildet, die natürlich keine Gipseinschlüsse aufweisen. Übrigens weist auch die Tatsache, dass die Karte 1 : 10 000 (Blatt Vaduz) nicht den Punkt 1857 mit Gipsberg be- zeichnet, sondern den Berghang, der sich vom Tiefloch bis zum Berg- grat hinaufzieht, mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass wir es hier mit' einer typischen Namenswanderung von unten nach oben zu tun haben. i Im weiten Alpenraum kommt der Ausdruck Augstenberg immer "wieder vor. Es sind das Weiden am Bergeshang, die besonders im Mo- nat August durch die Herde bestossen werden. So haben wir einen Augstenberg auf der Mälsner Alpe Gapfahl und einen auf der, gegen- überliegenden Schaaner Alpe Gritsch. Hier wird die weitausgedehnte, östlich der .Alpgebäude, ansteigende Bergflanke mit Augstenberg be- nahnt, (siehe Blatt 6 der Karte 1 : 10 000). Von dieser alten Weide- bezeichnung bekam erst'in neuer Zeit der Augstenberg (2359,3 m) seinen Namen. Genau gleich ging es mit dem Rauhen Berg im Falknisgebiet und . mit dem Ruchberg zwischen Ochsenkopf und dem Scheuenkopf. Die Karte 1 :10,000 bringt diese Bezeichnung ausdrücklich nicht für deren ' Gipfelpartien; sondern für die ausgedehnten, stark verrüfneten, also «rauhen» Nordhänge. ' • • Im Gegensatz zu.diesen Ruchbergen steht der Schönberg. Es ist das die ausgeglichene mit guten Weiden bestandene Berghalde, die sich auf dem Gebiete der Kuhalpe Guschg bis in die Gipfelpartie hinan- zieht. Dass mit der Bezeichnung «Schön-Berg» in alter Zeit nur diese gute, schöne Weide gemeint war, ergibt sich auch.aus dem Umstand, dass in früheren Zeiten der Gipfel gelegentlich mit Schönbergkopf, also mit Kopf über dem «schönen Berg»- benannt wurde. Dr. von Klenze erwähnt in seiner volkswirtschaftlichen Studie «Die Alpwirtschaft im Fürstentum Liechtenstein», erschienen in Stutt- gart 1879, auch noch die Alpe Zigerberg und zwar mit einer Flächen- ausdehnung von 813,695 Klaftern. Es ist nun interessant, festzustellen, dass zur Zeit, in der die Alpe Zigerberg noch'bestossen war, der darüber thronende Gipfel nicht mit Zigerberg benannt wurde, sondern mit Scheuenkopf (siehe Karten aus den Jahren-1818, 1823, 1872 und 1887). Es hat hier "die ganze Alpe von einer bestimmten Weide — mit Zigerberg sind auch anderswo Alpweiden bezeichnet — und'nachher der Berg-
	        

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