Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— .24.3 — zeichnet. Die Triesner haben für die Bewirtschaftung ihrer Heuberge; also für die Heuarbeiten im gesamten sogar ein eigenes Zeitwort .ge- bildet, sie sagen dafür ganz einfach «hööbärga». Der Wiesenhang, der knapp südlich des Gamprinerseeleins gleichmässig direkt aus der Rheinebene ansteigt, heisst Staudenberg. Dieses Gebiet ist sehr flach- gründig und war daher in früheren Jahrhunderten den Stauden über- lassen. Mit Sternenberg benennen unsere. Walser am Berg die steile Schaf- und Ziegenweide, die sich kurz vor dem Westportal, des Tunnels Gnalp-Steg gegen den Grat hinaufzieht. Sonnenberg nennen die Tries- ner eine jäh ansteigende, der Sonne zugekehrte-Halde, nördlich des Dorfes gelegen. Der südlichste Weiler der Gemeinde Triesenberg heisst seit jeher Wangerberg, er stellt eine schöne, leicht geneigte Berg- lehne dar. In den Gemarkungen der Gemeinden Ruggell, Eschen, Mauren und Triesenberg gibt es Fluren, die mit «Auf Berg» bezeichnet werden. Hier- handelt es sich um mehr oder weniger ausgeprägte Hangterrassen, die in Eschen und Mauren teilweise überbaut sind. Die Triesenberger Galtviehalpe Bergle ist ganz am Westhange des Schön- bergs bezw. des Stachlerkopfes gelegen. Neben diesen meist zusammengesetzten Örtlichkeitsbezeichnungen, . in denen das Wort Berg als Grundwort vorkommt, gibt es noch eine Anzahl, in denen Berg als Bestimmungswort verwendet wird. Es sind das: Bergacker, Bergbünt, Berggatter, Bergries, Berg'wald, Bergwingert, Bergleswäsen, Bergstafel. Auch all diese Örtlichkeiten sind auf mehr oder weniger ansteigenden Halden gelegen. Ich halte hier zusammenfassend fest, dass die bisher erwähnten «Berg»-Flurnamen ausschliesslich Gebiete bezeichnen, die sich in aus- gesprochenen Hanglagen befinden. " - Nun aber haben wir fünf Gipfelbezeichnungen, in denen das Wort Berg enthalten ist, nämlich in Gipsberg, Augstenberg, Rauher Berg, Schönberg, Zigerberg. Befassen wir uns mit diesen 5 Bergnamen etwas eingehender: Der sehr bekannte Kartenzeichner Blasius Huber bezeich- nete auf seiner im Jahre 1783 geschaffenen Vorarlbergerkarte als Gipsberg einen Punkt, der etwa'700 m tiefer liegt, als der heute allge- mein, mit dem Namen Gipsberg belegte Gipfel (nördlich der Alpspitze 1857 m). Tatsächlich finden sich in den Raibierschichten, die im soge- nannten Tiefloch in einer Höhe von etwa 1100-m anstehen,, beträcht- liche Gipslagen. Die Gipfelpartie der ganzen Dreischwesterrikette.wird
	        

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