Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

— 22 — Galba ergebenen Helvetier nieder77. Unter Vespasian (68 — 79 n. Chr.) nahm 73 und 74 ri. Chr. der kaiserliche Legat Gnaeus, Pinarius Corne- lius Clemens den Germanen den Schwarzwäld ab und verkürzte den Grenzverlauf78. Damals können sehr wohl römische Truppen über die Alpen und das alpine Rheintal an die Front gerückt sein. Dann folgte eine Zeit langer und grosser Ruhe, die Rom zur Festi- gung des eroberten Gebietes benutzte. Kaiser Domitian (81 — 96 n. Chr.) setzte das "Werk seines Vaters Vespasian fort und festigte die Nord- grenze durch Schläge gegen die Chatten, begann aber gleichzeitig, die neugewonnenen Gebiete durch einen Limes zu sichern, den besonders Kaiser Traian (98 — 117 n. Chr.) weiter ausbaute7". Die früheren helve- tischen Grenzstädte wurden von römischen Truppen verlassen, die an . / die nordwärts verschobenen Grenzen zogen. Städte verödeten, Theater zerfielen, Wallmauern verstürzten, öffentliche Gebäude wurden Stein- brüche80. ' Im alpinen .Rheintal dagegen änderten sich die Verhältnisse wenig. Das Gebiet war schon seit Augustus römisches Binnenland im engeren Sinn geworden, und Bregenz selber war nie Militärstation81. Trotzdem darf man nicht annehmen, Liechtenstein sei in der ersten Phase der Römer Herrschaft von den Fremden unberührt geblieben. Entlang der Heerstrasse Bregenz-Mailand wurden römische Gutshöfe gebaut. In den Wirtschaftsgebäuden irt Schaanwald fand man Terra Sigillata aus dem 1. Jahrhundertsä; Fibeln und Terra; Sigillata aus Schaan83 und vom Meierhof in Triesen34 gehören dem 1/ und zum Teil dem 2. Jahr- hundert an. Und der Gutenberg bei Balzers gab Zeugnisse römi- scher Besiedlung vom 1. Jahrhundert freiS3. Dazu kommen verschie- 77. Stähelin 1948, 187 ff.; Wagner 1924, 12. 78. - Stähelin 1948, 209 f. "79. RE 25, 609; Hertlein 1928, 60 ff., 91.ff.,v101 fl 80.. Stähelin 1948, 239 ff. 81. vgl. Helbok 1930, 32 ff.; Scala 1914, 33 ff. 82. Hild 1929, 154, Abb. 3. 1.-4.; ob in Nendeln auch Sigillata aus dem 1. Jahrh. gefunden wurde, ist aus dem Bericht Jennys 1903, 201, nicht zu ersehen. 83. JbL 1949, 107 f. (Ettlinger); JbL 1950, 133 (Beck). ' _ 84. JbL 1949, 108 ff. (Laur); JbL 1950, 135; Hild 1933, 21 f: 85. Hild 1930, 85 f., 99, Abb. 5, 107.
	        

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