Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

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— 127 — tausend Gulden "bar. vorgeschossen habe». Nun können wir uns auch' erklären, warum sich Fürst Johann Adam Zeit lassen kann, bis alles so geregelt ist, wie er es für recht hält:,Der Kaiser ist sein Schuldner mit der für "damalige Zeiten riesigen Summe von einer halben Million Gulden ! -. . rr! Wir erkennen aber auch und müssen den geschichtlichen Tatsachen gerecht werden, dass der Kauf von Vaduz ein erzwungener war, nach- dem Fürst Johann Adam durch ein Jahrzehnt des Wartens vergrämt worden war. Der Kaiser musste sein Machtwort sprechen, dass...die Grafschaft Vaduz liechtensteinisch wurde ! Kauf und Huldigung - ' Graf Jakob'Hannibal wendet sich 1711 an den Kaiser und verweist darauf, dass dem Fürsten von Liechtenstein am 24. Dezember 1709 der Kaufbrief von Vaduz zugestellt worden sei* und-ihm der Kaiser am 1. April 1710 den letzten Termin gegeben habe, innerhalb von 14 Tagen •den Vertrag zu unterzeichnen. Durch das lange Hinausziehen der" An- gelegenheit'seien «viel hundert Creditores in die kläglichste Not an Seel und Leib» geraten. Der Kaiser möge sich «der durch den Käufer zugrund gerichteten armen Parteien mitleidigst erbarmen» und den Fürsten von Liechtenstein auf den Betrag von 290 000 Gulden'exeku- tiv'betreiben. Nachdem es der Graf selbst nicht fertiggebracht hatte, in zehn Jahren eine Zustimmung des Kaisers zu erwirken oder auch nur einen Kau vertrag aufzusetzen, schlägt er jetzt diese Töne, an -— übrigens prozessiert er bald darauf mit dem Anwalt, der für ihn die Eingaben macht, und verklagte ihn auch beim Kaiser. Noch im Jahre 1712 wenden sich alle Wiener Gläubiger des Grafen Jakob Hannibal an den Kaiser, die noch immer nicht ihr Geld erhalten haben: Sie,seien auf «hundertfältiges. Seufzen und Flehen» nur mit der Frage; abgewiesen worden, warum sie überhaupt kreditiert hätten. Sie schreiben: «Leider ! Gott erbarme sich unser und bewege der Richter Herzen zu der erseufzten Barmherzigkeit; wir haben ja einem Reichs- grafen wie anderen Kavalieren trauen .und glauben können. Nieman- dem ist der Charakter-an der Stirnen geschrieben». Graf Jakob Hannibal war auf die Herrschaft Bistry in Böhmen aufmerksam geworden und setzt sich zum Ziele, sie gegen Vaduz zu vertauschen. Schon 1708,der Kauf durch'Fürst Johann Adam: stand
	        

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