Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 252 wurde mit der Abtragung des Zuganges zur hochgelegenen Kirchentür • begonnen, aber vorerst keine Mauer gefunden. Erst dann wurde' der Schnitt 2 gegen' Westen verbreitert und dabei eine Turmecke festge- stellt (Abb. 24). In der' Verfolgung der Mauer fanden wir den an dieser Stelle nicht vermuteten Toreingang zum Kastell- (Abb. 26, 27, 28, 29 und Pläne). Die Gründmauern dieses Torturms sind, wenn auch nicht.mehr hoch, doch noch sehr schön erhalten. Auf den Fundamen- ten, war seinerzeit eine Aufgangsrämpe z'ur Kirche angeschüttet wor- 'den. Der Schutt bestand zum grössteri Teil aus römischem Mauerschutt mit Mörtel- und Ziegelresten. Die Auffüllung war an der höchsten Stelle, auf der Südseite, gut 2'/2 Meter hoch. An dieser Stelle, nämlich vor der Kirchentüre, fand man im Jahre 1942 beim Aushub eines Rohr- 'grabens für das Dachwässer, einige Skelette in 75 cm bis 1,50 m Tiefe (s. Bericht v., A. Frommelt, Jb. 42, S. 85 — 86).. Wir konnten bei der Abtragung der'Zugangsrampe ebenfalls feststellen,'dass der Platz west- lich vor der Kirche als Begräbnisstelle benützt worden war. Auf der westlichen Seite des Torturms war nur mehr die unterste Steinlage des'Vorfundaments vorhanden, alles Aufgehende war abge- brochen, ebenso die Fortsetzung'der nördlichen Kastellmauer gegen Westen. Sondierungen auf dem St. Petersplatz zeigten keine Spur mehr von einer Mauer, die nach dem Bericht von Fetz im Jahre 1850 dort noch vorhanden war. Auch Grabungen beim Brunnen auf dem Platz, ,wo nach den nun'mehr oder weniger bekannten Maßen der Nordwest- turm war, blieben ergebnislos. An einigen Stellen zwischen den Häu-' sern der Landstrasse entlang vorgenommene Sondierungen nach der Westmauer führten ebenfalls zu keinem Resultat. , ' Am 24. August wurde die eigentliche Grabung abgeschlossen. Ver- schiedene Mauerteile mussten aber noch geputzt/vermessen, nivelliert und aufgenommen werden. Diese Arbeiten wurden, mit Unterbrechun- gen, bis Ende Oktober fortgeführt. -. . • • - Anfängs November wurde im Kastellinnern,'entlang der alten , Sennerei, nochmals ein. Sondiergrabeh geöffnet, um eventuell noch vorhandene Reste eines südlichen Mittelturms zu finden, der im Plan von Ferdinand Keller als gesichert eingezeichnet ist. Auch diese Grä- bung verlief ergebnislos. Der Turm wurde jedenfalls im Jahre 1868,ä:i) beim Bau-der Sennerei, zur Steingewinnung benützt und zur Gänze abgetragen;:- -'•-•-' ..; • . • •
	        

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