Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

Die verschiedenen- Schnitte westlich des Raumes E, durch welche •weitere Räume südlich der Kirche und westlich des Bades festgestellt werden konnten, wurden allmählich bis in die Nähe des Stalles Hilti weitergeführt. Hier, in der Nähe des Stalles, verliefen die Mauern wieder in Richtung Nord-Süd und wir hatten das Westende der Innen- bauten in der Nordostecke des Kastells gefunden. Es konnte festgestellt werden, dass entlang der Kirche verschiedene Störungen durch frühere Grabungen, Bauten u. s. w. stattgefunden hatten. Die Mauerzüge bra- chen an einigen Stellen plötzlich ab und Mörtelböden fehlten z, T. ganz. Am 11. Juni traf unser Zeichner. Herr Oswald Lüdin ein. Seine Aufgabe war es, zunächst die freigelegten Teile des Kastellbades mit • den noch daraufliegenden jüngeren Maüern aufzunehmen, zu ver- messen und steingerecht zu zeichnen. Wir begannen am gleichen Tage mit dem Längsschnitt (Schnitt 9), in dem. später ein Profil (A2 — B2) aufgenommen wurde. In diesem Schnitt fanden wir keine römischen Mäuer'n, aber stellenweise, beson- ders im östlichen Teil, noch Reste des Mörtelbodens. • Nach der Aufnahme der Baderäume wurde dort, im Raum D, der Kalkbfen entfernt. Darunter lag in der. Südwestecke das mit Ziegelplat- ten ausgelegte Bassin, mit einem Auslauf und einem Überlauf. Auch' der zweite, sehr gut erhaltene Kanaleinlauf lag unter dem Kalkofen. Die beiden Einläufe waren durch einen Entwässerungskanal mitein- • ander verbunden, der südlich aus dem Raum heraus in einen aus Dach- ziegeln hergestellten Ablauf mündete (vergl. Grundrissplän und Abb'. 9, 10; 11, 12). . ' ; , . ' Auch der Kanal durch die Ostmauer, der in der Nähe des süd- lichen Baderaumes einmündet (s. Abb. 13), wurde ausgeräumt. Durch diesen Kanal führte offenbar die Wasserzuleitung zum Kastell. Auf der Aussenseite konnten wir feststellen, dass dort eine steinlose, mulmige Schicht vorhanden war, ,und dass vermutlich Holzdeucheh verwendet wurden. Auf der Innenseite, vor der Mündung, wurde' eine Grube aus- gehoben ; die hier eingeschlemmte feine Erde, fast ohne Steine, könnte ' auf ein Wasserreservoir deuten. ' . Nun wurden auch die jüngeren Mauern über den Räumen B und C entfernt und die Hypokaustenpfeiler freigelegt. Auch wurde .der Schutt aus dem Raum A südlich der Sakristei ausgeräumt. Darunter kam.ein" Mörtelboden zum Vorschein, der offenbar zur südlich anstossenden'
	        

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