Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 247 — vom Bauamt durchgeführt und die nötigen Werkzeuge ünd Materialien beigestellt werden. Ohne dieses dankenswerte Entgegenkommen des Bauamtsleiters, Herrn Ing. Karl H a r t m a n n , wäre es überhaupt nicht möglich gewesen die nötigen Arbeitskräfte zu erhalten. Da zur Durchführung einer umfassenden Grabung auch einige Obstbäume gefällt werden mussten und die Grasnutzung für 1957 entfiel und Entschädigung geleistet werden musste, wurde auf Wunsch des Grundbesitzers durch Herrn Ing. Ernst Ospe.lt, von der land- wirtschaftlichen Beratungsstelle, eine Schätzung gemacht. Der .Gra- bungsleiter wurde für die Dauer der Ausgrabung von der Landesschül- behörde vom Schuldienst beurlaubt und ihm eine Vertretung bewilligt. Die je nach Bedarf wechselnde Anzähl'von Arbeitern (4 —12) stand während der ganzen Zeit der Grabung unter Leitung von Polier Bern- hard Marxer von Mauren. Am 6. Mai wurde mit der Grabung 1957 begonnen. Im Herst 1956 waren am Südostturm • die Fundamente nur teil- weise freigelegt worden. Von den aufgehenden Mauern des Turm- innern war nichts zu sehen, weil ja noch ein Teil des Turmes über- deckt war und ein grosser Birnbaum, sowie einige kleinere Bäume darauf standen. Diese Bäume wurden zuerst entfernt, um nachher den ganzen Turm auszugraben und die Anschlussmauern auf der nörd- lichen und der westlichen Seite, also die Ost- und Südmauer des Ka- stells, so weit als möglich zu verfolgen. ' • '• In der ersten Arbeitswoche wurde der ganze Südostturm abgedeckt und durch einen Schnitt um den Turm die äussere Mauerver- kleidung und das Vorfundament freigelegt. Die Hoffnung, etwas We- niges von den aufgehenden Mauern, durch welche die Maße des Turm: innern hätten festgestellt werden können, zu finden, hatte sich nicht erfüllt. Immerhin fanden wir aber einen kleinen Hinweis auf die Dicke der Turmwände: auf der höchsten Stelle der Turmreste zeichnete sich, nachdem die Oberfläche sorgfältig gereinigt worden war, die Nordost- ecke des Turminnern deutlich ab. Der Fussboden war hier glatt und kiesig gepflästert und es waren noch die Kellenstriche im Mörtel zu •sehen, mit dem die Bodenfugen verstrichen worden waren (Abb. 23). In der Mitte des Turms war früher, jedenfalls zur Steingewinnung, ein Loch, ca. 1,20 m tief, herausgesprengt worden. Schon 1956 hatten wir hier einen Stein mit einem Bohrloch gefunden.
	        

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