Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

242' — den Bericht Ferdinand Keilers und zählen Schaan und .Irgenhausen zum Typus der späten, diocletianischen Kastelle, wie sie-auch am , arabischen Linies, in Transjordanien und-in Nordafrika, vertreten sind. • i, B) Die Lage des Kastells Schaan heisst in alten Urkunden, so z. B. im Reichsurbar (ca. 831) Scana. Der Name wird als keltisch gedeutet und soll mit Esca (Escan) = Wasser, zusammenhängen. Auch Eschen hätte dann' die gleiche Bedeutung, ebenso ein Bach, die Esche: der durch das heutige Eschner- ried dem Rhein zufliesst. Es wird vermutet, dass, vielleicht schon in prähistorischer Zeit, zwischen Schaan und Eschen ein See lag. . Ferdinand Keller fand die Lage des Kastells höchst eigenartig, da es'anscheinend nicht an einem strategisch wichtigen Punkt stand. Ein Bück auf die Karte der Schweiz zur Römerzeit aber zeigt uns, dass Schaan ziemlich in der Mitte zwischen Brigantium (Bregenz) und Curia (Chur) liegt. Auf der Peutingerschen Tafel, der mittelalterlichen Nach- zeichnung einer Strassenkarte aus dem 4. Jahrhundert n. Chr!, .sind, als einzige Stationen zwischen Bregenz und Chur, Clunia und Magia erwähnt. Clünia aber lag. wie die Römerforscher heute glauben, in der Gegend von Altenstadt-Feldkirch und Magia jenseits der Luzienstei'g, in Maienfeld. Wenn dies richtig ist, dann läge'Schaan aber auch wieder in der Mitte zwischen diesen beiden Stationen. Sicher stand das Kastell an der rechtsrheinischen römischen Strasse, die Chur mit Bregenz ver- band und die wohl auf der Westseite der Anlage, in Richtung der heu- tigen Landstrasse verlief. Das Kastell war jedenfalls nicht nur rein militärisch, als Strassehsperr'e, sondern auch als Etappenort und Nach- schubstation wichtig. Wenn die in den mittelalterlichen Urkunden er- wähnte Schifflände oder.Fähre (über den Rhein) schon zur. Römerzeit bestand, so hätte das Kastell auch aus diesem Grunde erhöhte Bedeu- tung gehabt. Wir wissen aber nicht mit welchem Namen die Römer' die Station Schaan bezeichneten. Die alte Ortschaft Schaan liegt etwas erhöht über der Talsohle, auf "einem mächtigen Schuttkegel, der von den Rüfen gebildet wurde, die schon seit Jahrtausenden ihren Schuttstfom ,von den brüchigen Dolomitfelsen des Dreischwesternstockes aus ins Rheintal, gegen We- sten vorschieben. Von der Höhe dieses Schuttkegels aus reicht der Blick nach Norden bis in die Gegend von Feldkirch und nach Süden
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.