Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

— 239 — , -Im-Jahre 1893 wurde aber im Kastellinnerh, östlich des. Stalles Hilti. doch gegraben, .dies bestätigten mehrere heute noch lebende Augenzeugen aus Schaan. 'Landesverweser v. Stellwäg und der dama- lige Bauamtsleiter Ingenieur Mathausch haben diese Ausgrabung geleitet. Dies ist auch ersichtlich aus einer Notiz im «Liechtensteiner .Volksblatt» vom 2. Juni 1893. Diese Notiz lautet: «Vaduz 31. Mai..Ge- genwärtig werden in Schaan, nächst der St. Peterskirche Ausgrabungen nach Altertumsgegenständen vorgenommen unter der Leitung des Herrn 'Ingenieurs Mathausch. Bis dato wurde zwar noch nichts Nen- nenswertes gefunden. Die dicken Mauern eines grosseh alten Kastells und- einige Skelette sind das Gefundene. Was noch kommen wird, ist abzuwarten». In Schaan sagt man,-Mathausch habe später das-Land wegen vorgekommener Unregelmässigkeiten verlassen müssen und habe'auch die Funde vom Kastell Schaan mitgenommen. Über die Grabung vom Jahre 1893 sind.weder schriftliche Berichte noch Pläne vorhanden. Ein Brief Jennys vom 31., August 1893 deutet darauf hin, dass dieser wenigstens zeitweise, doch als «Augenzeuge» dabei war.'Er schreibt, an Mathausch, dass ihm an Tage vorher auf der Heimreise die Sache wegen der «Heizeinrichtung» klar geworden sei und er er- läutert seine Ansicht an einer Skizze. Nach dieser kann es sich aber kaum um die in der Grabung 1956/57 in der Nordostecke des Kastells gefundene Badeanlage gehandelt haben. Jenny verlangt dann noch am 28. September 1893 auf einer Antwortkarte, in etwas gereiztem Tone Auskunft, ob das «aufgefundene Gewölbe» wirklich zu einem Keller geführt habe, der dann mit der 4/12 Fuss breiten Mauer in Verbindung stehe. Die Antwortkarte'mit der Adresse Samuel Jennys wurde nie ab- geschickt. Somit bleibt die Ausgrabung vom Jahre 1893 eine mysteriöse Sache, was bei der Mitwirkung Jennys jedenfalls anders gewesen wäre. Dies beweist die 1895/96 unter Landesverweser v. Stellwag vorgenom- mene Ausgrabung einer römischen Villa in Nendeln, worüber Jenny einen Bericht mit Plänen veröffentlicht hat.14) . Im Jahrbuch des Historischen Vereins f. d. F. L., Bd. 9 (1909), S. 5 — 26, veröffentlichte Dr. Albert' S c h ä d 1 e r einen Aufsatz «Prä- historische und römische Funde in Liechtenstein». Über das Kastell Schaan fasst er das bis dahin Bekannte, hauptsächlich nach den An- gaben von Bergmann und Ferdinand Keller zusammen. Auffallend ist, dass er die damals erst'zehn'Jahre zurückliegende Grabung vom Jahre 1893 nicht erwähnt. •
	        

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