Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

Der Burgvogt wird das Opfer,, und unter .welchen Umständen ! ,Qa holt ein Richter ein Wort der Beichte . aus dem Kapuzinerpater heraus, schleicht sich in das Vertrauen des Angeklagten — und dann verwertet er als Angeber alles im offenen Prozesse ! Zum Schlüsse •aber sitzt er selbst im Beratungszimmer und stimmt für den Tod. Burgvogt Ruesch war eines der letzten Opfer. Wie mag ihm zu- mute gewesen sein, als er in der gleichen Kammer gefoltert wurde, aus der er- als Burgvogt so oft die Schreie der Gequälten gehört hatte, er, der mit den Richtern verkehrt hat, die auf dem Schlosse aus- und eingingen, nicht nur unbewegten. Herzens, sondern mit Befriedigung ans Werk gingen, das Schmerzen, Tränen, Tod und Unglück für viele Waisen brachte. Einem dieser Richter hat er sein Vertrauen geschenkt, von seinen Gewissensqualen erzählt, ihn gefragt, ob er im Protokoll stehe und den Prozess zu erwarten habe. Und dieser Richter hat ihn verraten. Ob Burgvogt Ruesch es jemals erfahren hat ? ,
	        

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