Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1957) (57)

I.. Goldmünzen 23 Stück ... , Goldmünzen waren seit der Zeit der Karolinger im" Bödehsee- Gebiet verschwunden und es herrschte reine Silberwäh'rung. 1252 be- gann Florenz mit der Prägung einer handlichen .Goldmünze,. des Flo- renus, fiorino oder Goldguldens.' (Fiorino könnten wir etwa..verdeut- schen mit «Blumengulden» .wegen der Lilie im Gepräge)'., Diese Münze - fand1 schnell auf allen Märkten Eingang, weil sie in- handlicher Form ein grösseres Zahlungsmittel'darstellte und'man- somit nicht immer -eine Menge der kleinwertigen Silberpfennige mit sich führen musste. Wir .begreifen daher, dass sich-diese'Goldmünze besonders; im*Aus- landyerkehr findet und zwar\jetzt. aus anderen Gründen als seiner Zeit bei'den Münzen des'.Ilanzer-Fundes. Damals herrschte überhaupt Goldwährung,'zur Zeit, unseres Fundes aber'wurde Gold nur, im Aus- land'geprägt und kam somit nur. als fremde Importware .in-unsere Gegend: Die Florentiner-Gold-Prägung fand bald- Nachahmung in den benachbarten Städten und'besonders nördlich der'Alpen und zwar hier so,-dass.'män das ganze Prägbild einfach übernahm, also-mit der Lilie yörderseits und dem hl. Johannes rückseits prägte und dabei nur die .eigenen Namen "in der Umschrift einsetzte. Erst Mitte des 14. Jahrhun: derts 'wurden Lilie ' und-Johannes'mit 'eigenen Prägebilderh,- etwa Portrait und Wappen; ersetzt (vgl. unten 6 c), Unsere Münzen stammen- meist'aus der Zeit der früheren Prägung. Das-zeigt'auch ihr Gewicht,' • übereinstimmend-bei allen ungefähr 3,5 gr. Schon. 1386 hatte der Gul- den .hur-mehr 3,396-gr.-Feingehalt und fiel bis 1490 "auf 2,527-gr. Wir könnten-mit unserm Fundbestand- etwa an einen Marktfahrer nach-' ' oberitalienischen Märkten denken, aber.schon zur'gleichen Zeit würde auch .auf hiesigen Märkten um den Bödensee mit Gold gehandelt. Das beleg't uns der Konstahzer-Göldfund mit 1450 Stück solcher Göldgulden und der Bretzehheimer Göldfund mit 1005. solcher Goldrhürizen. Über /die/Zeitfrage,, geben die'Prägeherreri genaue Auskunft. Wenn auch zahlenmässig wenige Goldmünzen in unserm Fund liegen, geben diese doch ein klares Bild über die Marktverbinduhgen-und den-ver- breiteten "Goldzustrom in unsere-Gegend. Ich nehme in der folgenden- Zusammenstellung Genua und Venedig voraus, damit '.nachher/die • Guldehprägungen geschlossen folgen können und damit ihr Zusam- menhang klarer aufscheint.
	        

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