Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 60 — len aus dem Konglomerat der alpinen Retentionskultur herausgelöst und sinnvoll in den Kulturablauf im Ostalpenraum eingeordnet wer- den kann. Die Grabungen am Montlingerberg haben aber auch für die Eisen- zeit eine willkommene Gliederung aufscheinen lassen, die nicht zu- letzt auf die Verhältnisse in Nord- und Südtirol ein Licht zu werfen vermag. In diesem Sinne mögen hier einige Worte zu einer Gefässgruppe gesagt werden, die vorläufig im mittleren Alpenrheintal einen Kultur- horizont anzudeuten scheint. Es sind Gefässe, die aus Grabungen der letzten Jahre vom Schneller am Schellenberg im Fürstentum Liechten- stein und auf dem Montlingerberg gewonnen werden konnten. Da sie wenigstens vorläufig, wie etwa die Fritzens-Sanzeno Keramik, in wei- tem Umkreis durch ihre Eigenart herausfallen, wird man sie nach dem besten Fundort am kennzeichnendsten als Schnellerkeramik be- zeichnen. D. Beck5) hat die Materialien vom Schneller bereits 1951 in guten Rekonstruktionszeichnungen von A. Hild vorgelegt. Es würde sich also erübrigen, die Gefässe noch einmal abzubilden. Die Ergänzung der Gefässe durch das Schweiz. Landesmuseum in Zürich0) hat aber, wie es verständlich ist, noch einige Korrekturen gebracht, wodurch die nochmalige Vorlage gerechtfertigt erscheint. Ausserdem vermitteln die photographischen Abbildungen einen besonderen Aspekt, und die bei- den Gefässe vom Lutzengüetle und von der Luzisteig sind neu hinzu- gefügt. Die Gefässe vom Montlingerberg wurden in den Werkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz") ergänzt. Wenn sie auch, wie die photographischen Abbildungen zeigen, aus bedeutend fragmentarischeren Resten hervorgeholt werden mussten als jene vom Schneller, so sind sie nach Form und Verzierung so weit gesichert, dass sie ohne weiters zur vergleichenden Analyse herange- •'•) D. Beck. Jahrb. d. Hist. Ver. f. d. Fürstentum Liechtenstein 51, 1951 S. 221 ff. ") Unter der Aufsicht von Prof. Dr. E. Vogt, dem hier die Photoaufnahmen für die Abb. 3 bestens verdankt seien. Die Gefässe sind im Landesmuseum des Fürstentums Liechtenstein in Vaduz. 7) Um die Rekonstruktion dieser Gefässe hat sich Herr Direktor Dr. H.-J. Hundt besonders bemüht. Dafür und für die Photoaufnahmen sei ihm hier der beste Dank ausgesprochen. Die Gefässe befinden sich im Hist. Museum St.. Gallen.
	        

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