Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

- 31 — schwemmt, worden sind,- Und nur wenn solche gefunden werden., kann die Lösung dieser so verschieden beurteilten Frage mit Ge- wissheit vorangetrieben werden. Auf der Suche nach aolchen Wec- ken im besagten Gebiete ist es bis jetzt nur gelungen, im Münster in Überlingen ein Vesperbild zu finden, das etwelche stilistische Ähnlichkeit mit demjenigen in Mauren hat. ,-• ' • . III. - • - :• • .. Es gibt vielleicht einen Weg, hierin etwas voranzukommen, indem man auf Grund des Stiles das Vesperbild in Mauren wie die hier, mit ihm zusammengestellten Plastiken zeitlich und örtlich in die Entwicklung der spätgotischen Plastik in Schwaben einzuordnen versucht. Die erste Phase des 15. Jahrhunderts benennt man mit dein Merkwort «weicher Stil», wofür die sog. «schönen Madonnen» ber zeichnend sind. Stilmerkmale dieses weichen Stiles sind bekanntlich die harmonisch fliessenden und gewollten, symmetrisch gestalteten Draperien, ilie sanfte Gebärde in der Bewegung, die vornehme Innig- keit und Holdheit im Antlitz. Es gibt in Schwaben in dieser Zeit auch andere Strömungen, wie der Meister von Mittelbiberach be- weist;'),.. Obwohl dieser Meister äusserlich Stilmittel des weichen Stiles anwendet, entsprechen sein Geist und sein Gefühl nicht dem weichen Stile. Ei- hat hoch vom Geist und. vom Gefühl des Meisters des Criicifixu? in Baindt in sich. Das typische Beispiel für diesen weichen Stil im Gebiete, wo das Vesperbild in Mauren entstanden sein dürfte, ist dias Werk des Eriskircher-Meisters"). Nicht weil die Hjauptwefke des E.ris'kircher-Meisters. in Eriskirch standen, wird an- genommen, dass er ein Seeschwabe war oder aus dem Gebiete des südlichen Schwabens stammte, sondern deswegen, weil, er ein ganz typisches Thema der Plastik des 14. Jahrhunderts in Sceschwaben i,n, seinem Werke gestaltet, weil er es in einer _Art gestaltet, die aus dieser kommt, weil er nur im Gebiete des südlichen Schwabens oder • • .-. s) Vgl. Abb. bei ,1. Baum: Gotische Bildwerke Schwabens.. 192'ljt.Taf. .76:.' ,•• ; ".) Vgl. J.. Baum:" Der Meister von Eriskirch. Jahrbuch für Kunslsainmlci, J922. S. 43 — 46; J. Baum: Gotische Bildwerke Schwabens,• S.-3.8,. 11=7, 122. 153. .'Ü.ber eventuelle Abhängigkeiten des Meisters von Eriskirch: .vgl. G.-Tröscher: Die Burgundische Plastik des •ausgehenden Mittelalters, .1940. 1. Bd. S: 113.
	        

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