Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 28 - die Reihe der Besitzer, denen es gehörte, zu einer Urkunde zu kom- men, der irgend etwas über den Meister entnommen werden kann. Aiber dieser Weg hört schon nach vier Schritten auf. Man kann den vierten Besitzer vor dem jetzigen mit einer gewissen Sicherheit fest- stellen, aber der Besitzer vor diesem ist nur mit Wahrscheinlichkeit feststellbar, d. h. man kann den Lauf der Dinge bis ungefähr 1860 zurückverfolgen, dann hört jede Spur auf. Und vor allem konnte bis jetzt keine Urkunde gefunden werden, die mit dem Vesperbilde oder dessen Meister eine Bewandtnis hat. Der jetzige Besitzer, die Pfarrkirche Mauren, bekam das Vesperbild anlässlich der Kenova- tion der Pfarrkirche im Jahre 1948 auf Veranlassung von H. H. Pfarrer Wächter von Herrn Konrad Oehri in Mauren und liess die hässiiehe, sehr dicke Ubermalung aluroh Herrn. A. Gassner in Bhi- denz abdecken. Die ursprüngliche Fassung war vor dieser Über-, malung schon so stark zenstört, dass die Reste derselben nicht mehr erhalten werden konnten. Es steht nicht fest, ob das Vesperbild ur- sprünglich ganz oder nur teilweise gefasst war. Herr Konrad Oehri bekam das Vesperbild von seinem Onkel, Herrn Franz Josef Oehri, geb. 1834, gest. 1907, welcher es von Herrn Wanner, Mauthaus, lisiis, erworben hat. Herr Wanner erhielt es von Herrn Franz Josef Oehry, Zimmermeister, zum Churertor, Feldkirch, vielleicht bei Gelegenheit, als Herr Oehry eine Nichte des Herrn 'Wanner hei- ratete. Herr Franz Josef Oehry, geb. 1831, gest. 1894, soll das Vesperbild, als er in den Jahren 1862/64 den Dachstuhl der neuen Kirche in Götzis anfertigte, an Zah.un.gs Statt angenomemn haben. Der einzig noch lebende Nachkomme von Herrn Franz Josef Oehry, Frau Kl. Häusle-Oehry, Rankweü, bestätigt wohl im grossen und ganzen die verwandtschaftlichen, beruflichen Momente dieser Über- lieferung, weiss aber vom Entscheidenden nichts. Weil aber alles Andere im grossen und ganzen stimmt, ist man wohl berechtigt an- zunehmen, dass auch dieses Eine stimme. Herr Oberlandesarchivar Dr. Tiefenthaler in Bregenz hatte die grosse Güte, in den Archive)! in Götzis nachzuforschen. Nicht einmal das ist herauszubringen, ob Herr Oehry den Dachstuhl der neuen Kirche in Götzis gemacht habe. In der neuen und alten Kirche Ln Götzis ist an spätgotischen Plastiken nichts mehr vorhanden ausser eine kleine, beschädigte Heiligen- oder Engelfigur, die keine Beziehung zum Vesperbilde in Mauren hat, auch später, um 1500 entstanden ist.
	        

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