Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 233 — oberostalpine Schuppe festzustellen, die aus Muschelkalk und Part- naehsehichten •bestehe. Nach N zu, in der Gegend zwischen Masoscha und Bargella seien diese Schichtglieder durch Ardjergdolomit ab- gelöst, der am Strasschen Silum-Bargella, zwischen Ferchen und Lattenhöhe, eine Mächtigkeit von über 200 in erreiche. 0. A m p f e r e r (1937) hat diese Ansicht D. T r ii 
m p y "'s nachdrücklich unterstützt, jedoch die Verhältnisse in seiner Beschrei- bung und in mehreren Figuren so dargestellt, als müsse man die nach D. T r ii m p y normale Schiohtfolge in Wirklichkeit als ver- kehrt liegend ansehen. Unter dem Buntsandstein sollen Rauhwacke. dann Muschelkalk und (topographisch unten) Partnachschiefer fol- gen. Auf Grund dieser Annahme folgerte A m p f e r e r weiter, der Buntsandstein liege als Kern einer nach W überliegenden Falte vor und beweise damit als weiteres Beispiel eindeutig ulie Schubgewall von E-W-ißewegungen auch in dieser Region. Man kann sich dos Eindruckes nicht erwehren, dass die beiden verdienten Forscher (als scharfe Beobachter bekannt), nur auf Grund der Grataufschlüsse bei Wanghöhe (W Alple) zur Postulierung einer unter der Heubiihl-Schollc liegenden zweiten Schuppe verleitet wurden. Hier stossen tatsächlich an den Buntsandstein entlang einer Verwerfung, an welcher der südlichere Komplex weit über 100 m tiefer gesetzt wurde, Raubwacken der «Campilerschichten» und Muschelkalk. Aher diese gehören nicht zu einer tieferen Schuppe, sondern sind das stratigraphisch Hangende des 'hier am Bruch en- denden Buntsandsteins. Sie sind durch die Verwerfung in die heutige Lage geraten. Das geht ohne Zweifel aus den Streich- und Fallbeträ- gen des Buntsandsteins und des Muschelkalkes hervor: noch deul- lichcr sind die Aufschlüsse 100 m westlich Wanghöhe, in welchen keine Spur mehr von oberostalpinen Gliedern zu entdecken ist. Von Muschelkalk und Partnachschiefern in den steilen Anrissen zwischen Walserheuberg und Lavadina kann nicht die Rede sein. Hier liegen Gesteine der Aroser Schuppenzone in charakteristischer Tracht vor und gerade hier sind diese weder mit Gesteinen Vier tektonisch hö- heren, noch der tieferen Einheiten vermischt. Der Eindruck, es könnten .die beiden oberostalpiuen Glieder hier durchziehen, wird nur ans der Ferne vorgetäuscht.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.