Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

zufuhr, deren Mächligkeitszunahine rasch den Äbsenkungsbetrag des Troguntergrundes übertrifft und später ihm entspricht (da ja nach P. N 
ä II n y die typischen Flyschabsätze während der gesamten Oberkreide ungefälir in neritischem Bereich abgelagert wurden). Er schlägt dann vor. den Begriff Flysch im penninisehen Raum dem all- gemeineren der Bündnerschiefer unterzuordnen, d. Ii. der Flysch wäre als Spezial-Fazies der «homogenen Geosynklinalfazies» an- zusehen. W. N a b h o 1 z schliesst sieb den Ansichten P. Nänny 's an, befürwortet aber eine Trennung, wo immer möglich, zwischen Bünd- nerschiefer und Flysch. • Diese Fazies lässt er mit den stärkeren Breccienschül ttingen beginnen, die in der Art und im Alter etwa der Gosauphase der Ostalpen entsprechen». Stärker als P. N ä n n y betont dieser Autor die rasche Senkung des Trogbodens während der Bündnerschiefer-Sedimentation. Wir wiesen bereits darauf hin, dass an einem beliebig gewählten Profilstandort in diesen penninisehen Geosyn'klinaltrog-Füllungeii die Fazies der banalen, feinpsaminitisch-pelitischen Ablagerungen (wie solche eben die Bündnerschiefer auszeichnen) durch grosse Küstendistanz bedingt sein kann. Ein Schluss auf die Ablagerungs- tiefe, ohne Kenntnis der lateralen Ubergänge in eine «trograndnahe Fazies» ist dabei kaum berechtigt. Wir wissen fernerbin, dass der penninische Oberkreideflysoh in sicher grösseren als neritischen Tiefen gebildet wurde. Zudem braucht der Böschiings'winkel der Se- dimentationsfläche von den gröberklastischen Sedimenten im Haupt- trog zu den küstenferneren, feinklastischen, nach heutigen Kennt- nissen nicht gross gewesen zu sein. Das heisst aber, dass wir keine Argumente geltend machen können, wonach die Bündnerschiefer in bedeutend grösseren Tiefen zum Absatz gelangten als der Flysch. Diese Gründe bestätigen, dass der Bogriff «Bündnerschiefer» nicht mit der Vorstellung eines sich ständig senkenden Geosynklinal- troges, dessen Absenkung grösser als die Sedimentzunahme ist, ver- knüpft werden kann. Wann und wie rasch die Absenkung erlogte, wissen wir nicht. Es bestände z. B. durchaus die Möglichkeit, dass die Absenkung schon früh, im Cefolge basischer orogener Bewegungen erfolgte. Die nachmalige Se- dimentation könnte zur mehr oder weniger kontinuierlichen Auffüllung des Tro- jres. d. h. zur steten Verminderung der Ablagerungstiefe geführt haben, wobei
	        

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