Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— .140 — Vertikal-Profil trogranduaher Ablagerungen gibt es also Wechsel von klastischen Serien mit foiuklastiseh-pelitischen atypischer Fazies. Anderseits ist bekannt, dass eine grobklastische Serie durch allmähliche Korngrössenabnahnie seitlich «banal» wird, d. h. es ent- stehen die monotonen Lithofazies-Wechsel fcinklastisch-siltigcr Kalke mit mehr oder weniger tonigen Schiefern, wie sie uns P. N ä n n y beschreibt. Diese Fazies nennt P. A r b c in die «homogene Geosynklinalfazies». In zweiter Pinie massgebend für den Serien- aspekt eines beliebig gewählten Profilstandortes ist demnach die Kiistendistanz desselben im Flyschtrog. Die Frage, ob wir sowohl die gröberklastische, trograndnahe wie die trograndferne, «banale» Fazies ein und derselben Serie als Flysch bezeichnen oder die beiden unterscheiden wollen (die letzt- genannte z. B. als «homogene Geosynklinalfazies»), ist von Bedeu- tung. Bezeichnen wir beide als Flysch, so kann in der Definition der Faktor der Klastika-KorngrÖsse keine Rolle spielen. Die meisten als Flysch bekannten Schichtkoinplexe fallen aber gerade durch den Reichtum an psammitischeii Gesteinen auf. Bezeichnen wir nur die trograndnahen, psamniit-(psephit-)reicheii Ablagerungen als Flysch, müssten wir konsequenterweise einen zwischen zwei gröberklasti- schen Serien eingeschalteten Komplex mit «homogener Geosynkli- nalfazies» nicht Flysch nennen. Und ein grobklastischer Abschnitt in einer mächtigen Folge mit «homogener Geosynklinalfazies» wäre als Flysch anzuführen. Diese Frage sei kurz am Beispiel Flyseh-Bündnerschicfer de- monstriert (was unter Bündnerschiefer, Schistes lustres, Prätigau- schiefer, Prätigauflysch verstanden wird, siehe .). C a d i s c Ii. 1953, p. 191 : P. N ä n n y, 1948, p. 63 ; W. Nah h o 1 z, 1951, p. 147). Das Beispiel stellt einen Spezialfall dar, da auch die «homogene Geosynklinalfazies» flyschartig ist, im Gegensatz zu andern Fällen, in welchen sie «flyschfremd» ist. P. fV ä n n y (1948) sagt darüber sehr klar : Flysch hat als Faziesbegriff zu gelten. Die Prätigau- schiefer gehen lithologisch vertikal und lateral über in die «homo- gene Geosynklinalfazies» der iBündnerschiofer : eine scharfe Abgren- zung ist unmöglich. Beide .Faziestypen sind als orogeu zu bezeichnen. Die Bündnerschieferfazies ist an die Vorstellung langsam sinkender Geosynklinaltröge gebunden, die Fiyschfazies an stärkere Material-
	        

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