Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 125 — dosttiefe in der Gegend der Haupttrogaxe nehmen wir z. B. an, die Haupttrog-Sedinientationsfläche beginne bereits bei der konventio- nellen 200-m-Tiefengrenze (untere Grenze des Lebensraumes der«Fa- zies-Mikrofossilien in den Kz des Flysches). Die Sortierung in den randnahen Kz, das Fehlen jeder Ubergangsfazies zur neritischen Zone, die Mechanik eines TC usw. setzen zwar voraus, dass die grobkla- i stische Randsedimentation des Haupttroges bereits in grösserer Tiefe stattfand. Da aber der Betrag nicht zu errechnen ist und uns Analogieschlüsse aus rezenten Verhältnissen zu gewagt scheinen, wird dieser Betrag bei der folgenden Rechnung, d. h. zugunsten ge- ringerer Ablagerungstiefc vernachlässigt. Setzen wir ferner voraus, dass der Böschungswinkel im Haupttrog bis zur Trogaxe durch- schnittlich T' betrage, so ergibt sich bereits in der Trogmitte eine Ablagerungstiefe von ^870 Metern, bei 2 •' von 1750 Metern -\- 200 m neritische Zone 4- x m der Böschung zwischen neritischer Lieferzone und Haupttrog (Fig. 7 c). Dieser Neigungswinkel von 1° dürfte wohl kaum zu gross geschätzt sein (vgl. Ph. H. Kuenen u. a.), ohschon die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, dass z. B. eine hohe steile Böschung den Haupttrog von der neriti- schen Lieferzone schied und der erstgenannte praktisch horizontal gewesen sein könnte. Es scheint uns aber nicht angebracht, die balhymetrischen Verbältnisse offener Weltmeere mit ihren riesigen Trogdimensionen, ja selbst solche von Archipelmeeren auf unsere Flyschtröge als auf «Archipeltröge en niiniature» zu übertragen. Eine Tatsache ist aber von eminenter Bedeutung und im Prinzip durchaus in aktualistiscbem Sinuc anwendbar : im Nordatlantik sind l'Macb- wassersande mit entspr. Benthos über den Kontinentalhang hinaus in Form con TC einige hundert iVIeilen über nahezu horizontalen Grund verbreitet und auf • pelagischen Tiefseesedimenten abgelagert worden (mit graded bedding !). Die. oft gehörte Behauptung, dass es grössere Böschungswinkel bedürfe um Sediment- massen subquatisch in B c w e g u n g zu halten, ist durch rezente und sub- rezente Beispiele und durch die Experimente von Ph. H. Kuenen widerlegt worden. Wohl aber ist damit noch nicht entschieden, ob nicht grössere Neigungs- winkel notwendig seien, sie in Bewegung zu bringen, d. h. TC aus- zulösen. Soviel bis heute bekannt ist, muss die «Anlaufbahn» eines TC mehr als 1 " Neigung aufweisen. In den heutigen Meeren ist diese Böschung bei. einem schmalen steilen Schelf oder durch den Kon- tinentalhang gegeben. Im Falle des Flyschlroges durch eine (viel- leicht in verschiedener Hinsicht dem Kontinentalhang vergleich- bare ?) steilere Böschung zwischen neritischer Trograndzone Und
	        

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