Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 114 — mutigen Psammite und Peilte aus dem neritiselien Bereich zu ent- fernen. Da gerade 'hei starken Strömungen derResedimentationsrauni der Psaminitfraktion nicht mit jenem der Pelitfraktion zusammen- fallen muss und auch die Absatzgeschwindigkeit wechselnden Be- dingungen unterworfen ist, entstehen bei diesen sowohl 'buntest ge- mischte als auch sortierte lithologische Glieder (Sandsteine, Quar- zite, Sandkalke usw. mit z. T. wohl dazugehörigen pelitischen Schie- ferlagen). In solchen kalkhaltigen, «atypischen» Gesteinen ohne grading ist deshalb nicht abzuschätzen, wie hoch der Anteil an auth'igenem Kalk des Haupttroges und wie hoch jener des feinstklastischeii Kal- kes, als dem Kalkschlamm der neritischen Lieferzone, ist. Aus diesen Gründen können nur die hellen, dichten Splitter- kalke mit «pelagischem» Aspekt und die durch feinste Tontrübe verunreinigten dunklen, dichten Kalke mit denselben Faunenmerk- malen als Normalsedimente des Haupttroges erkannt werden. Sie enthalten nie neritische Fossilreste und auch nie Glaukonit, im Ge- gensatz zum feinpsammitisch-pelitischen Kalkzement der Kleinzyk- len und sehr seltener, sandiger Kalkbänke ohne «grading». In diesen sind verschleppte neritischc Fossilreste und Glaukonit aus dem ne- ritischen Liefergebict oft vorhanden. Gelegentlich sind die Fossil- reste so häufig, dass sie die Milieubedingungen der neritischen Lie- lerzbne rekonstruieren lassen. Der wesentliche Unterschied von Serien in Fiyschfazies zu kla- stischen Serien «flyschfremder» Fazies besteht demnach darin, dass die Flyschsedimeiitation durch enorme Massen psammitiseh-pelili- scher Gesteine ohne grading, die rasch weehsellagern, gekennzeich- net ist. Sie maskieren die Normalsediuientation stark. Den «flysclt- fremden» klastischen Serien fehlt diese- endlose Alternanz gering- mächtiger sandiger mit schiefrigen Lagen, die Nornialsedimentation kommt stärker zur Geltung. Beide Typen können zudem Kleinzyklen führen. Darauf hat schon J. Tercier (1947) mit aller Deutlich- keit hingewiesen. Dass zwischen Fiyschfazies und «flyschfremder» Fazies alle Übergangstypen vorkommen können, belegt die Schicht- folge der Falknis-Decke, die durch «flyschähnliche» Fazies charak- terisiert ist.
	        

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