Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

- 86 - mente» stattgefunden haben könnte. Ihrer ehemaligen Lage im west- lichen Sektor des Ostalpenhogens wegen wären sie ev. über z. T. schon früher in Decken gelegten penninisehen Raum bis auf den Nordsaum des Raumes der Platta-Decke vorgestossen. Nachträglich könnten sie, im Zuge der aus beiden Bogenzentren stammenden, alternierenden Hauptschübe, aus welchen eine generelle S-N-Bewc- gung resultierte, erfasst worden und in die heute so frappierende tektonische Lage geraten sein? Dem p. 81 geäusserten, sehr hypothetischen Gedanken eines möglichen (?obereocaenen) ostalpinen Voreinschubes von Gleit- decken (Klippen-Decken) auf westalpinen Raum und deren passive Verschleppung nach Einsatz der nachmaligen westalpinen Hauptbe- wegungen bis zur Abgleitung in spätester Phase zur heutigen Dispo- sition, möchten wir noch nicht viel Kredit einräumen. Mit dem besprochenen mechanisch selbständigen "Vormarsch ob- genannter, von ihrer stratigraphischen Unterlage 'abgefahrenen Flyschmassen' im penninisch-südhelvetischen Grenzraum würden sich die Tcilbewegungen nach Westen als Vorphase des Hauptschubes erschöpft haben. Mit dieser Ansicht in Einklang steht: das Fehlen von Tertiär im Vo. und Va.-Tri.. die beschränkte Ausdehnung dieser Zone nach Westen (?Wäggital, ?Yberg); die von W. Leupold (1942) angeführte Bewegungsabfolge von Flyschmassen im siidhel- vetischen Raum: die tektonische Begrenzung («Herausschneiden») des Vo. und Va.-Tri-Streifens aus einem penninisehen Gross-Flysch- trog mit Beteiligung immer jüngerer Obcrkreideborizonte nach We- sten zu. Dass diese Flyschmassen im Westen so weit nördlich auftre- ten, ist natürlich der Schubleistung der Säntis-Drusberg-Decke zuzu- schreiben, auf deren Rücken sie passiv an den heutigen Standort transportiert wurden. Auf den Versuch einer genaueren zeitlichen Fixierung der Vormarschbe- weguug in Anwendung des Phasenschenias von H. Stille oder anderer Autoren verzichten wir, da damit Daten angeführt werden inüssten, die über den Rahmen unserer Untersuchungen hinausgingen. Prinzipiell passen die beschriebenen Vor- gänge trotz einiger Modifizierungen gut in das umfassende Schema von R. Staub, im speziellen noch besser in das von W. Leupold (1942) aufge- stellte, quasi als Erweiterung desselben auf den penninisehen Flyschraum. Dem Vorschlag von R. Staub (1954) bezüglich einer «paiantochlhonen» Herkunft des Glarner Flysches, wobei neben hauptsächlich tektonischen Erwä-
	        

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